Kai Erdlenbruch und Max Josenhans vom Duo Revision machen leichten, elektronischen Sound und sind mit einer eigenen Veranstaltungsreihe in Stuttgart durchgestartet. Wir stellen die Musiker vor.

Kultur: Kathrin Waldow (kaw)

Leinfelden-Echterdingen - Seitdem Kai Erdlenbruch und Max Josenhans das erste Mal 2015 im Club Cann live umgesetzte elektronische Musik gesehen und gehört haben, war der Startschuss für ihr eigenes Bandprojekt gefallen. „Das war ein wunderbares Konzert des Duos Howling und wir waren echt beeindruckt, wie gut das funktionieren kann“, blickt Erdlenbruch zurück.

 

Drei Jahre später spielen die beiden 22-Jährigen selbst im Club Cann – ebenfalls elektronischen Live-Sound. Am 27. September begleiten sie dort unter ihrem Bandnamen Revision eine 3-D-Sound-Performance im Rahmen einer Masterarbeit. Dazwischen liegen viele Stunden im Proberaum, auf Festivals und ihrer eigenen Veranstaltungsreihe Redirection auf der Kulturinsel Stuttgart, die die beiden im Rahmen eines Studienprojekts 2017 ins Leben gerufen haben.

Ihre neueste Veröffentlichung ‚Lapidar’ würde gut zu einem Ausflug über isländische Geysir-Landschaften, einem Besuch bei elfenhaften Wesen in halbdunklen, sattgrünen Wäldern oder einer Nachtfahrt durch eine Großstadt passen. Der Sound ist effektbeladen, sphärisch-wabernd und mitreißend zugleich.

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Erdlenbruch spielt dafür halbelektronische Drums, Josenhans spielt Bass, singt und sorgt für die Mischung der Instrumente mit dem digitalen Soundgrundgerüst vom Rechner. „So entsteht live auch eine Art Bandcharakter,“ sagt Josenhans. „Viele denken, wir sind DJs. Sind wir aber nicht. Wir machen die Musik schließlich live. Bei einem Techno-Event sind wir eher die Langweiler, weil unser Sound viel langsamer als dort üblich ist. Bei einem Band-Festival sind wir eher die Elektro-Typen. Wir haben eine Nische mit einem Sound zwischen Konzert- und Clubcharakter.“

Elektronische Musik zwischen Konzert und Club

Die beiden Echterdinger kennen sich seit der Grundschule und ergänzen sich gut. Mit einer Band aus Musikschulzeiten fing alles an, Dann entschieden sich die beiden für einen elektronischen Sound und den Alleingang. „Wir wollten Musik machen, die nichts mit dem zu tun hat, was in den Stuttgarter Techno-Clubs läuft, aber trotzdem elektronisch ist“, so Josenhans.

Ihre Veranstaltungsreihe, zu der auch andere Künstler kommen, zieht nach eigenen Angaben mittlerweile bis zu 600 Personen an, letztes Jahr seien es noch 50 Gäste gewesen. „Wir sprechen ein Publikum an, das sich für Musik wie diese interessiert, aber nicht abfeiern will. Die Musik ist eher zum Schweben, nicht zum Tanzen geeignet. Da das Event samstagnachmittags stattfindet, kommen auch Familien mit Kindern oder ältere Menschen“, so Erdlenbruch. Da es in Sachen Veranstaltungen so gut läuft, haben die beiden ihr Studium in Ludwigsburg erstmal hinten angestellt. Gleich vier Termine stehen noch im September an: Am 1. September beim Connect! Festival in Münsingen, am 8. September auf der Kulturinsel Stuttgart, am 27. September im Club Cann und am 29. September beim Parquet-Open-Air im Krummbachtal.