Die Musikschule Stuttgart hat ihre neuen Räume im ehemaligen Straßenbahndepot eröffnet. Damit kann sie ihr Angebot in dem Stadtbezirk stark ausweiten.

S-Ost -

 

Friedrich-Koh Dolge, der Leiter der Stuttgarter Musikschule, ist sichtlich zufrieden. Denn nach 20 Monaten Umbauzeit wurde die Musikschule am 1. Februar ihre neue Zweigstelle im früheren Straßenbahndepot beim Ostendplatz eröffnet. „Es war schon seit Jahrzehnten der Wunsch der Musikschule, in Stuttgart-Ost eine Dépendance zu haben“, sagt Dolge. „Wir sind sehr froh, dass das jetzt geklappt hat.“ Früher, so Dolge, habe die Musikschule in dem Stadtbezirk lediglich einen Raum zur Verfügung gehabt. Nun gebe es deutlich mehr Platz. Zwar wird sich die Musikschule das ehemalige Depotgebäude mit dem Jugendhaus Ost und einer Kindertagesstätte teilen. Trotzdem kann die Musikschule in ihrer neuen Zweigstelle rund 440 Quadratmeter bespielen. Diese verteilen sich auf fünf Übungsräume, einen Büro- und Pausenraum und einen Saal für Aufführungen und Konzerte mit Platz für 75 Personen.

Gitarre, Geige, Blockflöte, Klavier, Cello, Trompete und Tuba

Auch das Angebot der Musikschule im Stuttgarter Osten ist deutlich größer geworden. „Früher hatten wir hier nur Cello- und Klavierunterricht“, erklärt Dolge. „Jetzt können wir den Musikschülerinnen und Musikschülern einen ganzen Fächerkanon anbieten.“ Zur Auswahl stehen die Instrumente Gitarre, Geige, Blockflöte, Klavier, Cello, Trompete und Tuba. Kleinere Kinder können sich bei der „elementaren Musikpädagogik“ ans Musizieren herantasten. Hier gibt es Angebote für vierjährige und ältere Kinder, aber auch für Eltern mit Babys im Alter von mindestens drei Monaten. Jugendliche und Grundschulkinder können sich in der Musikschule außerdem auf ein Leben auf der Bühne vorbereiten lassen.

Beim „Stage Coaching“, das seit Anfang Februar exklusiv in der Zweigstelle im Stuttgarter Osten angeboten wird, bekommen die Schüler Unterricht in den Bereichen Gesang, Tanz, Theater und Sprecherziehung. Der 15-jährige Jonas und die 14-jährige Eloïse freuen sich über das neue Angebot, sie waren von Anfang an beim Stage Coaching mit dabei. „Mir gefällt die Mischung aus Schauspiel, Tanz und Theater“, erzählt Eloïse. „Und, dass man beim Theaterspielen in andere Rollen schlüpfen und mal jemand ganz anderes sein kann.“ Auch Jonas findet es spannend, verschiedene Disziplinen auszuprobieren. „Und der Rausch, wenn man auf die Bühne geht“, sagt er, „ist einfach geil.“

Die siebenjährige Isabel hat erst vor wenigen Wochen angefangen Blockflöte zu lernen. Schon bei ihrer dritten Unterrichtsstunde klappt das Musizieren prima; ein paar einfache Stücke kann sie schon fehlerfrei spielen. Sie findet es gut, dass die Musikschule jetzt auch Räume im Stuttgarter Osten hat. „Ich wohne nämlich ganz in der Nähe“, erzählt sie. „Und das Flötespielen macht echt Spaß.“

Unterricht am großen Flügel

Auch die achtjährige Maja besucht die Musikschule seit ein paar Wochen. Schon seit etwa drei Jahren spielt sie Klavier. Ihr gefällt besonders, dass sie in der Musikschule meistens an einem großen Flügel im Konzertsaal unterrichtet wird. „Und die Lehrerin ist sehr nett“, sagt sie.

Damit auch andere Kinder ein Instrument finden, das ihnen Freude bereitet, will die Musikschule künftig auch Instrumentenberatungen für alle Grundschüler aus dem Bezirk anbieten. Die erste Veranstaltung, bei der Kinder verschiedene Instrumente ausprobieren können, findet am Mittwoch, 13. März, um 10 Uhr in der Turnhalle der Ameisenbergschule an der Ameisenbergstraße 2 statt. „Selbstverständlich sind auch alle interessierten Kinder und ihre Eltern eingeladen, die aus anderen Stadtteilen kommen“, sagt Wolfgang Albrecht, der für die Musikschule zuständige Bezirksleiter. „Schließlich wollen wir die Instrumentenberatung für alle Kinder ermöglichen.“ Für diejenigen, die sich für das Lernen eines Instruments entscheiden, so Albrecht, gebe es auch noch ein paar freie Plätze in der Musikschule. Weitere Infos bekommen Interessierte per E-Mail an wolfgang.albrecht@stuttgart.de oder unter Telefon 0711 / 216-66 22 0.