Der AHC Sielmingen setzt sich beim Förderprogramm Neustart Amateurmusik des Bundes durch und produziert eine eigene Hörspiel-CD. Spätestens zu Ostern soll die CD fertig sein.

Filderstadt - Die Freude war groß, als wir erfahren haben, dass wir zu den Gewinnern gehören“, erzählt Michaela Albat vom Akkordeon- und Handharmonika-Club Sielmingen (AHC). „Zuerst dachten wir, wir gehen leer aus.“ Im vergangenen März hatte sich der Musikverein mit seiner Idee an dem Förderprogramm „Neustart Amateurmusik“ des Bundes beworben. Das Programm dient zur Erhaltung und Wiederbelebung der Amateurmusik in Pandemiezeiten.

 

Seit 1994 führt der AHC Sielmingen jedes Jahr in der Gemeindehalle ein Kindertheaterstück mit musikalischer Umrahmung auf. Letztes Jahr war dies aufgrund der Corona-Pandemie jedoch nicht möglich. „Da wir diese Tradition aber nicht brechen wollten, entschlossen wir uns, ein Theaterstück auf CD herauszubringen“, erzählt Albat, die bislang bei allen aufgeführten Kindertheaterstücken dabei war.

Die Sprecher sind zwischen fünf und 18 Jahre alt

18 Kinder, die gerne mitmachen wollten, meldeten sich daraufhin bei Michaela Albat, die das Projekt leitet. Inspiriert von der zeitgenössischen Komposition für Akkordeonorchester „Eine Nacht in Castle Hill“ von Stefan Hippe schrieb sie innerhalb einer Woche ein Drehbuch mit dem Titel „Klassenfahrt zum Schloss Gruselstein“. Es wurden Skripte und Rollen verteilt, ein Probenplan erstellt und Noten bestellt. Ab April 2021 probten die 18 Kinder und Jugendlichen für das Hörspiel – wegen Corona zumeist online.

„Die Sprecher des Hörspiels sind zwischen fünf und 18 Jahre alt. Es sind nicht alle Kinder aus unserem Verein“, erzählt die 41-Jährige, die seit ihrem sechsten Lebensjahr im AHC Mitglied ist und Akkordeon spielt. Im Juni durfte schließlich auch das Orchester wieder gemeinsam üben. Und so studierte Rolf Weinmann, Dirigent des Ersten Orchesters, mit seinen Musikern „Eine Nacht in Castle Hill“ ein.

„Anfang Juli erhielten wir die Information, dass der AHC bei der Förderrunde leer ausgeht“, so Albat. „Daher planten wir für den Herbst eine eigene Aufnahme des Hörspiels. Wir hatten ein Mischpult und alte Mikrofone.“ Ende August erhielt die Projektleiterin dann die Nachricht, dass das Hörspielprojekt „Klassenfahrt zum Schloss Gruselstein“ die knapp 10  000 Euro umfassende Förderung vom Bund doch erhalten wird.

Rund 200 Exemplare soll es geben

In den Weihnachtsferien ging es dann mit den Proben im Tonstudio los. Dort wurden die Textaufnahmen gemacht. Ende Januar wird, wenn die Corona- und Hygieneregelungen es zulassen, die Musik aufgenommen und anschließend die CD produziert, sagt Albat, deren neunjährige Tochter auch als Sprecherin am Hörspiel beteiligt ist. „Für die Kinder und mich war es eine unglaubliche Erfahrung und ein tolles Erlebnis, in ein Tonstudio gehen zu dürfen,“ erzählt die Projektleiterin. Die rund 200 Exemplare der CD sollen voranging an die rund 100 Mitglieder des Vereins verteilt werden. „Ursprünglich war es mal als Weihnachtsgeschenk geplant, jetzt wird es eben ein Ostergeschenk“, sagt Michaela Albat und lacht.