Der Sportartikelanbieter Nike hat am Dienstag sein neuestes Produkt vorgestellt: das Sport-Kopftuch. Damit reagiert der Hersteller auf die wachsende Nachfrage von Sportlerinnen auf der ganzen Welt.

Oregon - Passend zum Weltfrauentag hat der amerikanische Sportartikelanbieter Nike angekündigt, das erste Sport-Kopftuch für Muslimas auf den Markt zu bringen. Mehr als ein Jahr hat sich der Hersteller Zeit gelassen, den „Nike Pro Hijab“ gemeinsam mit Kopftuch tragenden Sportlerinnen zu entwickeln.

 

Das bislang schwarze Kopftuch mit dem bekannten Markenlogo darauf besteht aus einem stark atmungsaktiven Stoff, der Schwitzen reduziert. Nike hat das Produkt schon im vergangenen Monat mit einem Webespot angekündigt, in dem Sportlerinnen aus dem Nahen Osten die Hauptrollen spielen.

Darin ist auch Zahra Lari zu sehen, eine Eiskunstläuferin aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Gegenüber Arab News zeigte sich die Sportlerin kämpferisch und selbstbewusst und erklärte, dass viele glauben, Kopftuch tragende Athletinnen seien eingeschränkt. „Aber ich werde ihnen zeigen, dass ich alles tun kann, was ich will“, verkündete Lari. „Ich trage Kopftuch, ich bin Muslima, stamme aus einem Wüsten-staat und treibe Wintersport. Meine Familie und mein Land stehen hinter mir – es gibt also keinen Grund, nicht das zu erreichen, was ich mir vorgenommen habe.“ Damit sind Lari und andere Sportlerinnen aus dem Nahen Osten wohl Vorbilder für viele junge Muslimas.

Mit dem sportlichen Kopftuch bedient Nike darüber hinaus auch die wachsende Nachfrage von weiblichen Athleten, die unabhängig ihrer Herkunft und Kultur Sport treiben wollen und dafür spezielle Kleidung benötigen.

Den Anstoß für die neue Kampagne soll laut der arabischen Tageszeitung Arab News Amna Al-Haddad gegeben haben, eine Gewichtheberin aus den Arabischen Emiraten. Bei ihrem Besuch im Nike World Headquarter im amerikanischen Oregon im Januar 2016 erzählte sie dem Team, sie habe nur einen einzigen Hijab für Wettkämpfe und wünsche sich ein Kopftuch passend für den Sport. Das neue Nike-Produkt soll Anfang 2018 international in die Läden kommen.

Begeisterte Zustimmung kommt nicht nur von zahlreichen Frauen aus dem Netz, sondern auch von offizieller Seite: So hat das Women’s Affairs of the General Authority of Sports, eine staatliche Institution in Saudi Arabien, die für weibliche Athleten zuständig ist, den neuen Nike Pro Hijab begrüßt. „Das ist bahnbrechend und wird muslimischen Frauen auf der ganzen Welt Türen öffnen“, so die Leiterin Prinzessin Reema bint Bandar bin Sultan Al-Saud.