In Myanmar sind am kommenden Sonntag Parlamentswahlen – die ersten nach dem Sieg von Aung San Su Kyi vor fünf Jahren. Wie sieht ihre Bilanz aus?

Stuttgart - Auf diese Frau hatten viele gesetzt: Aung San Suu Kyi, 1991 für ihren Einsatz für Demokratie und Menschenrechte in Myanmar mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, hatte bei den letzten Parlamentswahlen vor fünf Jahren mit ihrer National League for Democracy (NLD) die absolute Mehrheit im Parlament errungen. Jene Frau, die vom Militär in Hausarrest gesteckt worden war, galt westlichen Beobachtern als Symbol für den Aufbruch in dem südostasiatischen Staat. Viele erwarteten nach Jahrzehnten der Militärdiktatur eine Liberalisierung der Gesellschaft und einen Versöhnungsprozess im Land der offiziell 135 ethnischen Gruppierungen. Genau das hatte die frühere Aktivistin nach ihrem Wahlsieg 2015 versprochen.