Auch nach dem Abpfiff konnte sich Rotsünder Gianluigi Buffon nicht über die Elfmeter-Entscheidung in der Nachspielzeit des Champions-League-Viertelfinals gegen Real Madrid beruhigen. Gegenüber italienischen Medien fand der Kapitän von Juventus Turin deutliche Worte.

Stuttgart - Das Rückspiel im Champions-League-Viertelfinale zwischen Juventus Turin und Real Madrid sorgte noch nach dem Abpfiff für einiges an Diskussionsstoff. Der italienische Meister schied trotz des 3:1-Erfolgs im Santiago Bernabeu aus dem Wettbewerb aus. Den einzigen und entscheidenden Treffer der Madrilenen erzielte Weltfußballer Cristiano Ronaldo, der in der siebten Minute der Nachspielzeit einen Foulelfmeter verwandelte und seine Mannschaft in das Halbfinale schoss. Madrid hatte das Hinspiel in Turin mit 3:0 gewonnen und verhinderte mit dem verwandelten Strafstoß die drohende Verlängerung.

 

Umstrittener Strafstoß in der Nachspielzeit

Für Aufregung sorgte auch der Platzverweis für Juventus-Schlussmann Gianluigi Buffon, der Schiedsrichter Michael Oliver nach dessen Elfmeter-Pfiff wutentbrannt bedrängte. Juventus-Verteidiger Medhi Benatia hatte Lucas Vazquez von hinten regelwidrig zu Fall gebracht. Laut der italienischen Sportzeitung „Gazzetta dell Sport“ soll Buffon den schottischen Unparteiischen daraufhin mit „Fahr zur Hölle“ beschimpft haben.

Buffon: „Mülltonne statt Herz“

Buffons Wut über die Entscheidung war auch nach dem Spiel noch nicht abgeflacht. Dem italienischen TV-Sender „Premium Sport“ sagte er, nur wer eine „Mülltonne statt einem Herz in seiner Brust hat“, könne eine solche Entscheidung treffen. Und der 40-jährige Kapitän der „Alten Dame“ legte noch nach: „Wenn du nicht den Charakter und die Persönlichkeit hast, um auf diesem Level zu bestehen und dem Druck standzuhalten, dann gehe auf die Tribüne mit deiner Familie, kaufe Chips und genieße die Show.“

Nach dem Spiel versöhnte sich Buffon zumindest mit dem Elfmeterschützen Ronaldo, wie dieser Clip zeigt.

Nicht nur Buffon machte seinem Unmut über den Schiedsrichter Luft. Turins Verteidiger Giorgio Chiellini nannte den Elfmeter den „größten Raub seiner Karriere“. Ex-Bayern-Spieler Benatia sagte: „Du darfst in der 93. Minute niemals so einen Elfmeter pfeifen. Jeder weiß, dass dieses Spiel in die Verlängerung gehen sollte.“

Auch im Netz empfanden viele Fans den Elfmeter, das damit verbundene Ausscheiden und den anschließenden Jubel von Ronaldo als ungerecht. Wir haben einige Reaktionen gesammelt.