Als Reaktion auf die Ausschreitungen in Stuttgart und Frankfurt am Main haben der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer und zwei seiner Kollegen in einem Brief an Winfried Kretschmann ein Pflichtjahr für alle jungen Menschen gefordert.

Stuttgart - Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) hat zusammen mit zwei Kollegen in einem Brief an Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) als Reaktion auf die Ausschreitungen in Stuttgart und Frankfurt am Main ein Pflichtjahr für alle jungen Menschen gefordert. Damit sollten die Heranwachsenden einen Dienst an der Gesellschaft leisten, schrieb Palmer gemeinsam mit den Oberbürgermeistern von Schwäbisch Gmünd, Richard Arnold (CDU), und Schorndorf, Matthias Klopfer (SPD), wie der „Spiegel“ am Dienstag berichtete.

 

Die drei Kommunalpolitiker fordern demnach ein härteres Durchgreifen gegen Randalierer. Sie bemängeln, dass das Verhalten von Heranwachsenden im Alltag generell, vor allem aber gegenüber der Polizei und den Rettungsdiensten immer häufiger geprägt sei von Provokation, mangelnder Kommunikationsfähigkeit und einem „schwäbisch gesagt unverschämten ‚Rotzbubengehabe’„, heißt es in dem Brief.

Die drei Stadtoberhäupter nahmen dabei explizit auch junge Geflüchtete mit in den Fokus. Diese „Krawallbrüder“ seien mangelhaft integriert, schrieben Palmer, Arnold und Klopfer. Um deren Integration voranzutreiben, fordern sie das Pflichtjahr, das aber für alle jungen Menschen eingeführt werden solle.