Nach einem Unfall auf der Autobahn im Landkreis Bamberg hat ein Mann am Sonntagabend seine schwer verletzte Ehefrau im Wrack des Autos zurückgelassen und ist geflüchtet. Am Montag hat er sich nun bei der Polizei.

Oberhaid - Ein Autofahrer hat nach einem Unfall auf der Autobahn seine schwer verletzte Frau im Wrack des Wagens zurückgelassen. Die 37-Jährige war nach dem Unfall am Sonntagabend im Landkreis Bamberg im Auto eingeklemmt und musste von der Feuerwehr befreit werden, bevor sie in ein Krankenhaus gebracht werden konnte. Ihr Mann hatte keinen gültigen Führerschein. Er stellte sich erst am Tag danach.

 

Das Auto des Paars war auf der A70 nahe Oberhaid von der regennassen Fahrbahn abgekommen und hatte sich überschlagen. Andere Autofahrer hielten an und verständigten die Rettungskräfte. Wie die Ersthelfer der Polizei schilderten, befreite sich der Fahrer mit augenscheinlich nur leichten Blessuren selbst aus dem Auto - und verschwand. Zuvor soll er noch darum gebeten haben, dass seine Frau ins Krankenhaus gebracht werde.

Am frühen Montagnachmittag stellte sich der Gesuchte bei der Polizei. In einer Vernehmung räumte er ein, sich ans Steuer gesetzt zu haben, obwohl er derzeit keinen Führerschein besitze.

Der Hintergrund ist noch immer unklar

Warum er seine Frau nach dem Unfall zurückließ, blieb auch nach der Vernehmung offen und muss weiter ermittelt werden, wie es hieß. Ein Polizeisprecher sagte, der Mann habe auf die Ersthelfer einen „verwirrten Eindruck“ gemacht - denkbar ist deshalb nicht nur eine Flucht wegen des fehlenden Führerscheins, sondern auch ein Schock. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wurde der Mann nach seiner Vernehmung auf freien Fuß gesetzt.

Die Polizei hatte nach dem Unfall in einer großen Aktion nach ihm gesucht - erfolglos, obwohl auch ein Hubschrauber im Einsatz war. Am Montag wurde dann nicht mehr intensiv nach dem 35-Jährigen gefahndet, nachdem der fehlende Führerschein bekannt war und die Beamten nicht mehr davon ausgingen, dass er verletzt in der Nähe des Unfallortes zu finden sei. Zuerst hatte das Onlineportal „infranken.de“ über den Unfall berichtet.