Nachdem Bundesinnenminister Horst Seehofer ein Betätigungsverbot für die schiitische Islamisten-Vereinigung Hisbollah in Deutschland ausgesprochen hat, bewertetet der Zentralrat der Juden dies als überfälligen Schritt.

Berlin - Der Zentralrat der Juden hat das Betätigungsverbot für die schiitische Islamisten-Vereinigung Hisbollah in Deutschland als überfälligen Schritt bewertet. „Es wurde höchste Zeit, dass Deutschland anderen Staaten nachgefolgt ist und die Hisbollah verboten hat. Deutschland durfte und darf nicht länger einen Rückzugsraum für die Anhänger einer islamistischen Organisation bieten, die - getrieben von einem tiefen Hass auf Juden - Menschen zu Gewalt anstacheln und Terror finanzieren“, sagte der Präsident des Zentralrats, Josef Schuster, am Donnerstag laut einer Mitteilung. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte das Betätigungsverbot ausgesprochen.

 

Deutschland, das in der zweiten Jahreshälfte die EU-Ratspräsidentschaft übernimmt, solle sich für einVerbot durch die EU einsetzen, forderte Schuster. Er sagte, ein Verbot des Al-Kuds-Marsches wäre zudem der nächste notwendige und konsequente Schritt. Beim sogenannten Al-Kuds-Marsch, einer anti-israelischen Demonstration, die alljährlich in Berlin stattfindet, war das Zeigen von Hisbollah-Fahnen bereits in den vergangenen Jahren verboten gewesen.