Belarus kommt nicht zur Ruhe. Am Montagabend kommt es erneut zu Ausschreitungen. Barrikaden werden errichtet, Blendgranaten abgefeuert.

Minsk - Bei den Demonstrationen gegen Wahlfälschung in Belarus ist am Montagabend erneut zu Ausschreitungen mit der Polizei gekommen. In sozialen Medien gab es Berichte von schweren Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten in der Stadt Brest im Westen der Ex-Sowjetrepublik. Die Bereitschaftspolizei habe Blendgranaten abgefeuert, um die Menschen auseinanderzutreiben. Dort wie auch in der Hauptstadt Minsk hätten Menschen Barrikaden erreicht. Die Polizei soll auch Gummigeschosse eingesetzt haben.

 

Über die Zahl der Verletzten war zunächst nichts bekannt. Augenzeugen berichteten von blutüberströmten Menschen. Tausende beteiligten sich in mehreren Städten an den Protesten, die meisten in Minsk. Den Berichten zufolge soll dort das Gebäude des Geheimdienstes mit Flaschen und Eiern beworfen worden sein. Immer wieder sind auf Videos beim Nachrichtenkanal Telegram Schreie zu hören, wenn Demonstranten sich gegen ihre Festnahme wehren. Dabei prügelten Polizisten mitunter auch auf Demonstranten ein.

Bereits in der Nacht zum Montag gab es landesweit Proteste und teils auch Ausschreitungen nach der Präsidentenwahl. Viele bezweifeln, dass Staatschef Alexander Lukaschenko die Abstimmung haushoch gewonnen hat. Die Wahlkommission sprach ihm 80 Prozent der Stimmen zu.