Der Tunesier Anis Amri, der neue Tatverdächtige nach dem Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt, ist vermutlich in Ravensburg in Haft gewesen. Eine Person mit diesem Namen soll bei einer Routinekontrolle in Friedrichshafen aufgegriffen worden sein, weil sie abgeschoben werden sollte.

Ravensburg - Der neue Tatverdächtige nach dem Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt ist vermutlich im baden-württembergischen Ravensburg in Haft gewesen. Eine Person mit dem Namen Anis Amri sei am 30. Juli bei einer Routinekontrolle der Polizei in Friedrichshafen aufgegriffen worden, weil sie abgeschoben werden sollte, sagte der Leiter des Amtsgerichts Ravensburg, Matthias Grewe, am Mittwoch. Es sei allerdings noch nicht hundertprozentig sicher, ob der Mann auch tatsächlich der gesuchte Tunesier sei. Zuerst hatten unter anderem die „Schwäbische Zeitung“ und „Spiegel Online“ berichtet.

 

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Nach der Festnahme sei Anis Amri in die örtliche Justizvollzugsanstalt (JVA) gebracht worden. Der Haftbefehl gegen Anis Amri sei jedoch von vorne herein bis 1. August befristet gewesen, sagte der Anstaltsleiter der JVA, Thomas Mönig. Der Mann sei noch vor Fristablauf auf Anordnung der zuständigen Ausländerbehörde bei der Kreisverwaltung Kleve entlassen worden. Der Grund dafür sei nicht bekannt, hieß es beim Amtsgericht.

Er soll im Juli 2015 über Freiburg nach Deutschland eingereist sein. „Er war dann nach Baden-Württemberg auch in Berlin und in Nordrhein-Westfalen“, sagte NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) am Mittwoch in Düsseldorf. „Seit Februar 2016 hatte er seinen Lebensmittelpunkt überwiegend in Berlin, zuletzt war er nur kurz in NRW“, sagte der Minister weiter.