Der Ersatzbau für die vor sechs Jahren abgebrannte Turnhalle verzögert sich erneut – wegen der Beschwerden von Anrainern.

Ditzingen - Die Schüler hatten ihre Turnhalle verloren, die Fechter der TSF Ditzingen ihre Trainingshalle: Als die Sporthalle in der Kernstadt am 31. Mai vor sechs Jahren niederbrannte, wurde binnen Stunden ein wichtiges Zentrum des örtlichen Vereinslebens zerstört. Dafür soll an anderer Stelle ein Ersatz entstehen. Lange hatte der Gemeinderat um den Standort am bestehenden Sportzentrum in der Gröninger Straße gerungen. Ebenso lange warten die Vereine auf ihre neue Trainingsstätte. Nun ist klar: ihre Geduld wird weiter strapaziert, weil Bürger Widerspruch gegen die Bebauung eingelegt haben. Laut dem Rathaussprecher Guido Braun sind drei Widersprüche eingegangen. Nun muss sich das Regierungspräsidium Stuttgart mit dem Vorhaben befassen. Wann dies der Fall ist, ist offen. Klar ist, dass die Behörde derzeit andere Bauangelegenheiten vorrangig bearbeitet: Die Schaffung von Wohnraum für Flüchtlinge hat in der Aufsichtsbehörde hohe Priorität. „Wann mit dem Bau begonnnen werden kann, ist nicht absehbar“, sagt Braun. Wäre alles nach Plan gelaufen, hätten die Ditzinger noch dieses Jahr mit dem Bau beginnen können.

 

Fechter wenden sich an die Anwohner

In dieser Situation haben sich nun die Fechter der TSF Ditzingen zu Wort gemeldet. „Überaus enttäuscht“ seien sie über die Nachricht, dass der herbeigesehnte Baubeginn der neuen Sporthalle durch den Einspruch aus der Nachbarschaft „auf unbestimmte Zeit verzögert“ werde. Man habe zwar großes Verständnis für den Wunsch der Anrainer nach möglichst ungestörtem Wohnen. Man bitte aber auch um Verständnis für ihr Bedürfnis nach ungestörtem Trainingsbetrieb. Denn das Ausweichquartier, die Stadthalle, stünde jährlich an rund 25 Abenden wegen anderer Veranstaltungen nicht zur Verfügung. Die Fechter üben dann in Hirschlanden, in der Alfred-Fögen-Halle – „zum Leidwesen der anderen dort trainierenden Gruppen, die uns dann ein oder zwei Hallendrittel abtreten müssen“, schreiben der Abteilungsleiter Volkhard Weizsäcker und sein Stellvertreter Steffen-Michael Eigner. Ihr Schreiben endet mit einer Einladung der Anwohner der Glemsaue zum Schnuppertraining und der Bitte, den Weg freizumachen für den Bau der Halle.

Feuer vernichtete die Halle

Die Sporthalle war vor sechs Jahren binnen kurzer Zeit niedergebrannt. Bei Bauarbeiten hatte ein Funke Dämmmaterial entzündet. Verletzt wurde niemand. Schnell sprachen die Verantwortlichen davon einem Totalschaden. Das Gebäude wurde nicht mehr aufgebaut, weil sich der Rat für einen anderen Standort aussprach.