Nach der chaotischen Stimmauszählung bei der Vorwahl in Iowa ist der örtliche Parteivorsitzende der Demokraten zurückgetreten. Troy Price übernimmt damit Verantwortung für die Probleme.

Des Moines/Washington - Infolge der chaotischen Stimmauszählung bei der Vorwahl im US-Bundesstaat Iowa ist der örtliche Parteivorsitzende der Demokraten zurückgetreten. Er übernehme damit die Verantwortung für die großen Probleme bei der Auszählung, erklärte Troy Price am Mittwoch (Ortszeit). „Es ist eine Tatsache, dass die Demokraten etwas Besseres verdient hatten, als das, was in der Nacht der Vorwahl passierte“, erklärte Price. „Es war schlicht inakzeptabel“, sagte er.

 

Bereits am Samstag solle bei einer Sondersitzung des Parteivorstands ein neuer Interimschef gewählt werden, erklärte er weiter. Dieser soll dann auch die noch laufende Überprüfung der Ergebnisse der Vorwahl vom 3. Februar leiten. Die Abstimmung war mit großer Spannung verfolgt worden, weil es die erste Vorwahl im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten war. Bei der Abstimmung gab es dann aber massive Probleme bei der Übermittlung der Resultate aus den Wahllokalen. Die Veröffentlichung der verbindlichen Ergebnisse verzögerte sich daher um mehrere Tage. Die Demokraten haben eine Untersuchung eingeleitet, um die Ursachen des Fiaskos aufzuklären.

Überprüfung der Ergebnisse einiger Wahllokale beantragt

Nach bisherigem Kenntnisstand gewann der gemäßigte frühere Bürgermeister von South Bend, Pete Buttigieg, die Abstimmung in Iowa. Der zuvor als Favorit angesehene linke Senator Bernie Sanders musste sich knapp hinter Buttigieg mit dem zweiten Platz begnügen. Die Wahlkampagnen der beiden Kandidaten haben eine Überprüfung der Ergebnisse einiger Wahllokale beantragt. Der Vorgang läuft noch.

In Iowa wird für die Vorwahlen ein kompliziertes Prozedere genutzt, das am besten mit abendlichen Wahlversammlungen zu umschreiben ist, bei denen Wähler von Anfang bis Ende präsent sein müssen. Bei der zweiten Vorwahl in New Hampshire am Dienstag hingegen handelte es sich um eine gewöhnliche Abstimmung. Sie verlief ohne Probleme bei der Auszählung. Den Sieg konnte sich dabei Sanders sichern, Buttigieg folgte ihm aber dicht auf den Fersen. Die nächste Vorwahl findet am 22. Februar in Nevada statt.