Erst 2019 wurde er zu sieben Jahren Haft verurteilt. Doch dank lockerem Strafvollzug konnte der Ex-Chef der Eventus-Genossenschaft seine Opfer düpieren. Nun zieht die Justiz Konsequenzen.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Es war ein Urteil, das an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig ließ. Als das Landgericht Stuttgart im März 2019 sieben Jahre Haft gegen den Gründer der Eventus-Genossenschaft verhängte, nahm der Vorsitzende Richter kein Blatt vor den Mund. Marco T. sei ein „exzellenter Verkäufer“, aber zugleich „ein Lügner und Täuscher, wie ihn auch eine Wirtschaftsstrafkammer selten erlebt“. Erfundene Projekte, gefälschte Protokolle, verschleierte Überweisungen – die angebliche Wohnungsgenossenschaft sei ein glasklares Schneeballsystem und ein „Selbstbedienungsladen des Angeklagten“ gewesen. Den um etwa zehn Millionen Euro geschädigten Anlegern machte das Gericht wenig Hoffnung, ihr Geld wiederzusehen: T. habe es weitgehend aufgebraucht, auch für sein Luxusleben.