Nach dem Großbrand auf einer Raststätte in Südhessen gehen die Ermittler davon aus, dass der Autofahrer mit mehr als 150 Stundenkilometer in die Tankstelle gerast ist. Auch weitere Hintergründe des Geschehens werden allmählich klarer.

Weiterstadt/Darmstadt - Einen Tag nach dem Großbrand auf der Autobahnraststätte Gräfenhausen-Ost an der A 5 hat die Polizei erste Ermittlungsergebnisse veröffentlicht. Demnach handelt es sich bei dem Toten um einen 54 Jahre alten Mann. Er soll am Montag mit „deutlich mehr als 150 km/h“ in die Tankstelle der Rastanlage bei Weiterstadt in Südhessen gerast sein. Vermutlich habe er sich das Leben nehmen wollen, teilte die Polizei in Darmstadt am Dienstag mit. 

 

Die Ermittler schätzen den entstandenen Sachschaden auf mehr als eine Million Euro. Die für Dienstag geplante Obduktion sollte die Identität des Mannes bestätigen.

180 Feuerwehrleute im Einsatz

Der 54-Jährige war am Montagmorgen gegen einen Träger der Dachkonstruktion der Anlage gefahren. Dabei zerbrach sein Wagen in zwei Teile und geriet in Brand. Mehrere Zapfsäulen, ein Transporter und das Dach der Anlage im Kreis Darmstadt-Dieburg fingen Feuer. Stundenlang kämpften bis zu 180 Feuerwehrleute gegen die Flammen. Nur die Geistesgegenwart eines Kassierers verhinderte eine mögliche Katastrophe. Der Mann hatte mit einem Notaus-Schalter in letzter Sekunde die Benzinzufuhr zu den Zapfsäulen abgestellt und so eine mögliche Explosion verhindert. 

Vor knapp einem Jahr war schon einmal ein Autofahrer in eine Tankstelle gerast. Damals wurden durch das Feuer bei Wiesbaden insgesamt sechs Menschen verletzt, darunter auch der 50 Jahre alte Fahrer des Wagens. Auch hier hatte der Kassierer rechtzeitig den Notaus-Schalter gedrückt. Der 50-Jährige dort war vor einer Polizeikontrolle geflüchtet.