Das Rätsel um die Krokodilsichtungen in den Bürgerseen bei Kirchheim/Teck ist nun gelöst. Es handelte sich um Plastiktiere, die in den Seen schwammen, und nicht um eine Verwechslung.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Die Geschichte der Krokodile in den Bürgerseen zwischen Nürtingen und Kirchheim/Teck hat ein kurioses Ende: Tatsächlich schauten dort die Köpfe von Krokodilen aus dem Wasser. Es handelte sich dabei nicht um lebendige Mini-Krokodile, die dort ausgesetzt worden waren, sondern um Attrappen aus Kunststoff. Was nun bekannt wurde, darüber waren die Stadt und die Polizei schon länger im Bilde. Unklar ist jedoch, wann die Attrappen zu Wasser gelassen wurden.

 

Die Attrappen gehen an die Staatsanwaltschaft

Wochenlang haben zwei Reptilienköpfe im Verborgenen gelegen, gut bewacht im Kirchheimer Polizeirevier. Nach Informationen unserer Zeitung waren sie bereits am 22. Juni, dem Samstag nach Fronleichnam, aus den Bürgerseen gezogen worden. Da war der Badesee, einer der Bürgerseen, schon wieder freigegeben. Nach dem ersten Kroko-Alarm war er über den Feiertag gesperrt worden, nachdem eine Spaziergängerin den Verdacht geäußert hatte, dass im See kleine Krokodile schwimmen.

Die Stadt und die Polizei behielten den Fund, den sie mit Anglern des örtlichen Vereins machten, jedoch für sich. Dahinter könnte die Angst gesteckt haben, Nachahmer zu ähnlichem Schabernack anzuspornen. Attrappen wie die aus den Bürgerseen kann man für weniger als 20 Euro als Deko für den Gartenteich kaufen.

Möglich ist es, dass die Scherzbolde tatsächlich erst nach der großen Suchaktion am Feiertag die Plastiktiere aussetzten, sagt Dennis Koep, der Sprecher der Stadt Kirchheim. „Wir glauben, dass die bei der gründlichen Suche schon aufgefallen wären“, fügt er hinzu. Insofern sei auch die erste Erklärung der Krokodil-Sichtung weiterhin richtig: Experten seien davon ausgegangen, dass die Spaziergängerin vor Fronleichnam im Wasser stehende Hechte für Minikrokodile gehalten haben könnte.

Am Mittwoch war wieder ein Suchtrupp unterwegs. Denn erneut hatte jemand Krokodile gemeldet. Dieses Mal seien auch wieder kein Kaiman, aber auch kein Hecht und keine Attrappe entdeckt worden, sagt der Stadtsprecher. Ein Biologe habe jedoch Spuren von Bisamratten entdeckt, die auch bis zu 70 Zentimeter groß werden können. „Das könnte im aktuellen Fall die Erklärung sein“, sagt Koep.