Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat nach den Debatten um Demonstrationen in Zeiten von Corona darauf hingewiesen, dass man auch im Internet protestieren könne.

Stuttgart - Nach den Debatten um Demonstrationen in Corona-Zeiten hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) auf Möglichkeiten des Protests im Internet verwiesen. Dort könne man kontaktlos demonstrieren, sagte er am Dienstag in Stuttgart. „Das Pendant zum Homeoffice ist eben, intelligent im Netz zu protestieren.“ Er verglich das Thema mit Fern- und Präsenzunterricht an Schulen: „Richtig protestieren ist natürlich schon charmanter, als wenn man das nur im Netz macht. Aber es ist halt Pandemie.“

 

Bei einer „Querdenker“-Demo am Karsamstag hatten sich Tausende Menschen ohne Abstand und Mund-Nasen-Schutz in Stuttgart versammelt. Das löste eine Diskussion um Verbote solcher Proteste aus. Die Stadt Stuttgart etwa untersagte daraufhin zwei weitere geplante Demos.

„Das haben sie sich selber eingebrockt“, sagte Kretschmann mit Blick auf die Demonstranten. „Man kann doch nicht zulassen, dass da gegebenenfalls Infektionsherde größten Ausmaßes entstehen.“ Wenn Veranstalter glaubwürdig seien und Vorgaben einhielten, sei eine Demo kein Problem, sagte er. Aber der Staat werde alles tun, um Demonstrationen zu unterbinden, die das Allgemeinwohl gefährden.