Bulgariens Fußball-Nationaltrainer Krassimir Balakov hat Konsequenzen aus dem Rassismus-Skandal gezogen und ist zurückgetreten. Der frühere Profi des VfB Stuttgart hatte sich nach der Partie unglücklich geäußert.

Sofia - Bulgariens Fußball-Nationaltrainer Krassimir Balakov ist vier Tage nach dem Rassismus-Eklat beim EM-Qualifikationsspiel gegen England (0:6) zurückgetreten. Auch die gesamte Führung des nationalen Verbandes (BFU) reichte laut offizieller Mitteilung vom Freitag ihren Rücktritt ein.

 

Man sei „übereingekommen, dass die Leistungen des Nationalteams zuletzt enttäuschend“ gewesen seien. Einen Nachfolger soll Ex-Nationalspieler Jordan Letschkov suchen, Schütze des entscheidenden 2:1 im WM-Viertelfinale 1994 gegen Deutschland.

Begegnung stand mehrmals vor dem Abbruch

Balakov, langjähriger Bundesliga-Profi beim VfB Stuttgart und 2012 Trainer des 1. FC Kaiserslautern, hatte nach dem Abpfiff am Montag in einem ersten Interview behauptet, von den Affenlauten und noch schlimmeren Vorfällen in Sofia nichts mitbekommen zu haben. Später bat er in einer Mail um Entschuldigung. Unklar blieb zunächst, ob ein Zusammenhang zwischen Rücktritt und Eklat besteht.

Die Begegnung hatte mehrmals vor dem Abbruch gestanden, die englischen Stars wurden mit Affenlauten, höhnischen Gesängen und dem Hitlergruß beleidigt. Die Europäische Fußball-Union (Uefa) hat ein Disziplinarverfahren eröffnet. Verbandspräsident Boris Michailov war im Zuge des Skandals auf Druck des Premierministers ebenfalls zurückgetreten