Mesut Özil hatte in seiner Rücktrittserklärung auch Mercedes angegriffen. Der Konzern habe ihn im Zuge der Erdogan-Affäre aus seiner WM-Kampagne genommen. Jetzt reagiert der Stuttgarter Autobauer.

Stuttgart - Mercedes-Benz hat neutral auf die Anschuldigungen des zurückgetretenen Fußball-Nationalspielers Mesut Özil reagiert und will dessen Äußerungen zunächst prüfen. Am Sonntagabend meldete sich Daimler-Konzernsprecher Jörg Howe bei Twitter.

 

„Wir werden uns die Vorwürfe von Mesut Özil gegenüber den Medien, dem DFB und den Sponsoren in Ruhe ansehen, bewerten und anschließend entscheiden“, schreibt Howe. Der Automobilkonzern sei „seit über 40 Jahren Partner des DFB und der Nationalmannschaft, in guten wie in schlechten Zeiten“, ergänzte Howe. Darüber hinaus wollte sich der Konzern am Montag nicht äußern.

Özil hatte in seiner Rücktrittserklärung auch Mercedes angegriffen. Der Konzern, bis 2019 wichtigster Sponsor des DFB, habe ihn im Zuge der Erdogan-Affäre aus seiner WM-Kampagne genommen, schrieb Özil. Der Mittelfeldspieler hatte am Sonntag die Konsequenzen aus der Affäre um die umstrittenen Fotos mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan vor der WM gezogen.

Dabei kritisierte er neben dem DFB vor allem den Verbandspräsidenten Reinhard Grindel und deutsche Medien für ihren Umgang mit ihm. Man habe ihn nach Erscheinen der Erdogan-Fotos aus einer Kampagne gestrichen und alle Werbeaktionen abgesagt, schrieb Özil mit Verweis auf Mercedes, aber ohne explizite Nennung des Namens.

Mercedes-Benz ist seit vielen Jahren Generalsponsor des DFB und der Nationalmannschaft, wird darin 2019 aber von Volkswagen abgelöst.