Ein Sturzbach schoss nach heftigen Regenfällen durch die Gemeinde Waldachtal im Schwarzwald - und auch anderswo im Südwesten gab es zuletzt starken Regen. Nun soll sich das Wetter bessern.

Stuttgart - Nach teils schweren Gewittern in den vergangenen Tagen bessert sich das Wetter im Südwesten wieder. „Aus dem Nordwesten kommt kühlere Wolkenluft zu uns geströmt“, sagte Sarah Jäger, Meteorologin beim Deutschen Wetterdienst (DWD), am Mittwoch. Der Expertin zufolge sind bis Samstag keine Niederschläge oder Gewitter mehr zu erwarten.

 

In Waldachtal (Kreis Freudenstadt) erleichtert das die Aufräumarbeiten nach Überflutungen vom Dienstagabend. Nach starken Regenfällen war der Fluss Waldach über die Ufer getreten, aus der Kanalisation drückte Wasser in Gebäude, wie Bürgermeisterin Annick Grassi (parteilos) am Mittwoch sagte. Bis zu 80 Keller seien vollgelaufen, auch in Firmen stand das Wasser, unter anderem beim Dübelspezialisten Fischer.

Sanierte Sporthalle mit Schlammschicht überzogen

Einige Autos seien auf überfluteten Straßen davon geschwommen. Von den umliegenden Feldern flossen Sturzbäche ins Tal und rissen Grassi zufolge den Asphalt einer Straße weg. Der Boden in der Sporthalle und die gerade erst sanierte Sportanlage seien mit einer dicken Schlammschicht überzogen. Dennoch sei die Nacht relativ glimpflich zu Ende gegangen. „Niemand wurde verletzt“, sagte Grassi. Zur Schadenshöhe konnte sie noch keine Angaben machen.

In Ilsfeld (Kreis Heilbronn) starb am Dienstag ein 42-Jähriger bei einem Unfall auf regennasser Fahrbahn. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, war sein Auto wegen starker Ölverschmutzungen auf der nassen Straße ins Schleudern gekommen. Der Wagen geriet in den Gegenverkehr und prallte frontal mit einem Auto zusammen. Der 42-Jährige starb noch an der Unfallstelle.

Gewitter aufgrund fehlenden Luftaustauschs

Die Gewitter der vergangenen Tage begründete die Expertin vom Deutschen Wetterdienst mit vorwiegend feucht-warmer Luft, in der sich ihr zufolge häufig Gewitter bilden. „Ein Luftmassenaustausch konnte wegen des schwachen Windes nicht stattfinden“, sagte Sarah Jäger.

In der zweiten Wochenhälfte bis Freitag soll es ihren Angaben zufolge vereinzelt Sonne geben. Die Temperaturen bewegen sich zwischen 18 Grad im Bergland und 26 Grad am Rhein. Das Wochenende starte mit einem warmen Samstag, an dem Temperaturen bis zu 28 Grad möglich seien. Am Sonntag wird es laut DWD wegen Niederschlags zwar wieder deutlich kühler. „Wir bleiben aber über 20 Grad“, sagte Jäger.

Wie das Wetter wird, lässt sich für die Menschen in Mössingen (Kreis Tübingen) derzeit nicht mehr so leicht vorhersagen: Ihnen wurde der Wetterhahn vom Kirchturm geklaut. Die evangelische Peter- und Paulskirche ist derzeit eingerüstet, so dass der Täter wohl leichtes Spiel hatte, wie die Polizei mitteilte. Das Tier war offenbar nicht nur nützlich, sondern auch teuer -die Polizei nimmt einen Wert von mehreren Tausend Euro an.