Der Tod des Papst-Bruders Georg Ratzinger sorgt in Regensburg für rege Anteilnahme. Zahlreiche Menschen gedenken des Domkapellmeisters und tragen sich in ein Kondolenzbuch ein.

Regensburg - Zahlreiche Menschen haben in Regensburg Abschied von Georg Ratzinger genommen. In der Stiftskirche St. Johann neben dem Dom gedachten sie des Domkapellmeisters, der vergangenen Mittwoch im Alter von 96 Jahren gestorben war. Der ältere Bruder des emeritierten Papstes Benedikt XVI. hatte von 1964 bis 1994 die Regensburger Domspatzen geleitet. So kamen am Dienstag auch einige ehemalige Chorsänger an den mit weißen Rosen und orangefarbenen Gerbera geschmückten Sarg.

 

Es lag ein Kondelenzbuch aus, in dem die Menschen ihre Gedanken zum Tod Ratzingers niederschreiben konnten. Auf der Internetseite des Bistums findet sich auch ein Online-Kondolenzbuch, in dem sich schon Menschen aus aller Welt eingetragen haben.

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Die Trauernden erhielten ein Sterbebild, das ein Porträt Ratzingers zeigte und kurz seinen Werdegang zusammenfasste. Kaum ein anderes Werk stehe für das Wirken Ratzingers als Domkapellmeister wie das Stück „Denn er hat seinen Engeln befohlen“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy nach Psalm 91, hieß es auf der Rückseite des Kärtchens. Es ist das letzte Werk, das Ratzinger bei seinem Abschied von den Domspatzen 1994 im Regensburger Dom dirigierte.

Sein Bruder wird bei der Trauerfeier nicht erwartet

Das Requiem für Ratzinger findet am Mittwoch im Regensburger Dom statt. Zelebriert wird es von Bischof Rudolf Voderholzer. Anschließend folgt die Beisetzung auf dem Unteren Katholischen Friedhof im Stiftungsgrab der Regensburger Domspatzen.

Nach Bistumsangaben sind Grußworte von Benedikts Privatsekretär Georg Gänswein sowie von Domspatzen-Leiter Christian Heiß - dem Nach-Nachfolger Ratzingers - vorgesehen. Angekündigt sind auch Kardinal Reinhard Marx, der Erzbischof von München und Freising, sowie der frühere Bischof von Regensburg, Kardinal Gerhard Ludwig Müller. Der frühere Papst Benedikt wird bei der Trauerfeier nicht erwartet. Er hatte seinen Bruder vor knapp drei Wochen überraschend am Krankenbett besucht.