Die Stadt reagiert auf das Schicksal einer tödlich verletzten 80-jährigen Passantin: Die Bauarbeiten für eine Interims-Fußgängerfurt haben begonnen.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Die Stadt zögert nun keine Minute mehr: Nach dem Unfalltod einer 80-jährigen Fußgängerin am 12. März ist jetzt der Umbau des Bereichs Seeblickweg und Benzenäckerstraße zwischen Neugereut und Hofen in Angriff genommen worden. Dabei entsteht noch nicht der seit Jahren geforderte Kreisverkehr, sondern eine Fußgängerfurt mit Ampel. Eine Interimslösung.

 

Die Unfallstelle ist seit Donnerstag Sperrzone. „Die Sperrung wird voraussichtlich bis Ende April bestehen“, sagt Stadtsprecherin Jasmin Bühler. Bis dahin sollen die Leitungen für die provisorische signalisierte Fußgängerquerung gelegt und ein neuer Gehweg im Bereich der Tankstelle fertiggestellt sein. Die Ampel soll Anfang Mai in Betrieb gehen. Damit reagiert die Stadt dann doch konsequent auf eine Reihe von insgesamt drei tödlichen Unfällen seit Ende 2013.

Das Geld für einen Kreisverkehr fehlt noch

„Die Kosten für die Tiefbaumaßnahmen belaufen sich auf 15 000 Euro“, sagt Sprecherin Bühler. Was die Signalanlage zusätzlich kostet, stehe noch nicht fest. Endgültig verschwinden wird die Verkehrsinsel, die vor drei Wochen für eine 80-jährige Passantin zur tödlichen Falle geworden war. Ein 58-jähriger Opel-Fahrer hatte die Kontrolle verloren und war über die Insel geschanzt. Die Fußgängerin starb noch an der Unfallstelle. Im Bereich Seeblickweg und Benzenäckerstraße starben im August 2017 ein achtjähriger Bub und im Dezember 2013 ein 71-jähriger Passant, als sie nicht achtsam genug über die Straße liefen.

Die Autofahrer von Neugereut Richtung Max-Eyth-See müssen nun erst einmal eine Umleitung über die Kormoran- und Benzenäckerstraße hinnehmen. Der Bau des seit Jahren geforderten Kreisverkehrs muss vom Gemeinderat erst noch für den nächsten Doppelhaushalt genehmigt werden. Baustart könnte dann im Herbst 2020 sein.