Eren Cantürk vom TSC Kornwestheim sah wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte. Im Nachgang erhebt er Vorwürfe gegen sein Gegenüber.

Ludwigsburg: Andreas Hennings (hen)

Just in dem Moment, in dem im Kreisliga-Fußballspiel zwischen dem TV Möglingen und dem TSC Kornwestheim die Entscheidung um die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation gefallen war, brannten Beteiligten die Sicherungen durch. Aus dem Jubel über das 3:2 für Kornwestheim entwickelte sich ein Handgemenge, an dem der TSC-Spieler Eren Cantürk hauptbeteiligt war. Er hatte laut Schiedsrichter seine Hand im Gesicht seines Gegenübers, kassierte wegen Tätlichkeit die Rote Karte. Auch Zuschauer waren auf den Platz gerannt.

 

Den Vorwurf, alleiniger Übeltäter gewesen zu sein, möchte Cantürk im Nachgang jedoch nicht auf sich sitzen lassen. Er gibt zu, beim Jubel – der nahe der Möglinger Ausweselbank vonstatten ging – einen Gegner provoziert zu haben, da dieser vorher den TSC-Torhüter angestachelt habe. Zur Eskalation sei es gekommen, als er sich daraufhin von Möglinger Seite zwei Sprüche unter der Gürtellinie habe anhören müssen. Cantürk erhebt zudem den Vorwurf, dass ihm TVM-Trainer Pascal Erb ins Gesicht gespuckt habe. Auch ein Zuschauer berichtete später, das gesehen zu haben. Cantürk meint außerdem, dass ihm von Möglinger Seite aus zwischen die Beine gefasst worden sei.

Mögliche Aufarbeitung ist schwierig

Trainer Erb erklärt, auf die Rangelei angesprochen, dass es von TSC-Seite „sehr provokant“ gewesen sei. Details möchte er nicht kommentieren. Es sei auch falsch, nun andere mit reinzuziehen, um sich selbst besser zu fühlen. Der TV habe dem Gegner nach Abpfiff gratuliert und ihm Erfolg für die Relegation gewünscht. „Und wir als Verein haben dem Schiedsrichter deutlich gemacht, dass wir kein Interesse daran haben, dass der Spieler eine lange Sperre bekommt.“

Werden die Ereignisse noch aufgearbeitet? Höchstwahrscheinlich nicht. „Der Schiedsrichter sah nur, wie Herr Cantürk die Tätlichkeit gegen den Trainer ausführte“, sagt Bezirksvorsitzender Ingo Ernst. Da keine Verbandsaufsicht vor Ort war wie bei Pokalfinal- oder Relegationsspielen bestehe keine Möglichkeit mehr, die Angelegenheit im Detail zu klären.