Der Grünen-Politiker Cem Özdemir hat sich kritisch zu den Feiern von Anhängerinnen und Anhängern des wiedergewählten türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Deutschland geäußert.

Hier feierten Menschen, „ohne für die Folgen ihrer Wahl einstehen zu müssen“, schrieb Özdemir auf Twitter. Der Bundeslandwirtschaftsminister äußerte auch Sorgen hinsichtlich der weiteren Entwicklung in der Türkei.

 

Özdemir sieht Absage an pluralistische Demokratie

„Die Autokorsos sind keine Feiern harmloser Anhänger eines etwas autoritären Politikers“, schrieb Özdemir weiter. „Sie sind eine nicht zu überhörende Absage an unsere pluralistische Demokratie.“ Zugleich seien sie Ausdruck eines Scheiterns in Deutschland gegenüber türkischstämmigen Menschen. All dies lasse sich nicht länger übersehen.

In Deutschland bestehe nun die Gefahr, „dass Ultranationalismus und Fundamentalismus noch stärker durch neue Imame aus Ankara hierzulande verbreitet werden“. Mit Blick auf die Türkei schrieb Özdemir, viele Menschen dort müssten Erdogans Wahlsieg nun „durch Armut und Unfreiheit“ ausbaden. Auch tue es ihm leid, „um die vielen, vor allem jungen und gut ausgebildeten Menschen in der Türkei, die jede Hoffnung verlieren“.