Wenn sich Nachbarn streiten kann es ekelig werden, denn nicht selten kommen Mistgabeln, Gift oder leicht entflammbare Flüssigkeiten zum Einsatz. Die Streitgründe sind dabei häufig die gleichen.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Stuttgart - Baden-Württemberger sind besonders streitlustige Nachbarn. Laut einer Untersuchung stehen sie in der Rangliste der Nachbarschaftsstreitigkeiten auf Platz zwei hinter Hamburgern. Einer repräsentativen Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag der Gothaer Versicherung (2014) zufolge hatten 32 Prozent aller Deutschen in den letzten Jahren schon einmal Streit und Auseinandersetzungen mit ihrem(n) Nachbarn.

 

Nachbarn piesacken

„Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.“ Diesen Satz, den Friedrich Schiller seinem Helden Wilhelm Tell in den Mund legte, beschreibt treffend eine der Lieblingsbeschäftigungen der Deutschen: Nachbarn piesacken. Die Hecke ist um ein paar Zentimeter zu hoch. Der Hund hat im Vorgarten einen Haufen hinterlassen. Die Nachbarskinder waren auf dem Grundstück, der Junior hört zu laut Musik, der Wagen des Nachbarn stört beim Einparken.

Typologie des Streithansel

Laut GfK-Studie sind streitsüchtige Nachbarn in der Regel zwischen 40 und 49 Jahre alt, wohnen bevorzugt im Großraum Hamburg – hier haben 50,2 Prozent der Bürger sich mit Nachbarn angelegt – und in Baden-Württemberg (42,9 Prozent). Schlusslicht unter den 16 Bundesländern sind Bayern (25,3 Prozent) und Berlin (13,9 Prozent).

Notorische Streithähne verdienen demnach zwischen 2000 und 2500 Euro, sind selbstständig oder einfache Arbeiter und besitzen einen Haupt- oder Volksschulabschluss. Außerdem wird sich in kleinen Orten mehr gefetzt als in großen Gemeinden.

In unserer Bildergalerie zeigen wir Ihnen, warum so häufig zwischen Nachbarn die Fetzen fliegen.