Was kann man aus einem Apfel alles machen? Welche Kräuter darf ich essen? Streuobst-Pädagogen wissen darüber bestens Bescheid. Ausgebildet werden sie von Beate Holderied – damit sie ihr Wissen an Schulkinder, Jugendliche und Erwachsene weitergeben.

Ludwigsburg - Fährten lesen, Bäume pflanzen und Saft pressen: Bei den Streuobst- Pädagogen aus dem Kreis Böblingen lernt man, wie das geht. Im Februar gibt die Leiterin der Kurse, Beate Holderied, 52, auch in Oberriexingen einen Kurs. Dahinter steckt die Idee, das Wissen von den Schätzen der Natur an Schulklassen und Erwachsene weiterzugeben.

 
Frau Holderied, welchen Auftrag haben die Streuobst-Pädagogen?
Wir wollen Kinder, Jugendliche und Erwachsene für die Natur und die heimischen Streuobstwiesen begeistern und auf sie aufmerksam machen. Dafür braucht es aber jemanden, der ihnen das erklärt. Dafür bilden wir die Streuobstpädagogen aus.
Und wie sieht die Ausbildung aus?
Im ersten Teil lernen die Teilnehmer, welche Spuren Tiere hinterlassen, welche Insekten es auf der Streuobstweise gibt und welche essbaren Kräuter dort wachsen. Außerdem sprechen wir darüber, wann und wie man Bäume pflanzt. Danach beschäftigen wir uns mit dem Obst, das auf den heimischen Wiesen wächst, welche Apfelsorten es gibt und was man aus diesen herstellen kann. Abschließend lernen die Kandidaten, das Fachliche so zu verpacken, dass es ihre Schüler verstehen.
Wie kommt der Kontakt zwischen den Schülern und Streuobst-Pädagogen zustande?
Unter www.streuobst-paedagogen.de sind auf einer interaktiven Deutschlandkarte alle von uns ausgebildeten Streuobst-Pädagogen aufgelistet. Darüber kann man mit diesen direkt in Kontakt treten. Insgesamt gibt es über 400 Streuobst-Pädagogen.
Wie kann man denn selbst einer werden?
Wir bieten immer wieder Kurse an. Im Februar sogar erstmals im Kreis Ludwigsburg, in Oberriexingen. Anmelden kann man sich bis zum 2. Februar über unsere Webseite. Los geht es am 6. Februar. Außerdem bieten wir in Backnang einen Kurs an, der am 20. Februar beginnt. Insgesamt finden die Kurse an 13 Schulungstagen statt, vorwiegend am Wochenende.
Welche Voraussetzungen muss man mitbringen?
Außer einem polizeilichen Führungszeugnis gibt es keine formalen Zulassungsbeschränkungen. Allerdings sollte man gerne in der Natur sein und Spaß an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen haben.