Seit Beginn der Woche residieren das Gesundheitsamt und das Veterinäramt des Landkreises Esslingen in neuen Räumen. Die 80 Mitarbeiter der beiden Behörden sind in das ehemalige Plochinger Kreiskrankenhaus gezogen.

Plochingen - Rund 1500 Umzugskartons sind ausgepackt. 4000 Aktenordner sind verstaut und auch die neuen Türschilder sind schon angeschraubt – zu Beginn der Woche haben die 50 Mitarbeiter des Gesundheitsamts des Landkreises Esslingen ihre neuen Arbeitsplätze im Plochinger Stadtteil Stumpenhof bezogen. Sie sind in dem auf ihre Bedürfnisse abgestimmten Gebäude des vor zwei Jahren aufgegebenen Kreiskrankenhauses Plochingen untergekommen.

 

Die neue Postadresse des Gesundheitsamts weist den Weg: Plochingen, Am Aussichtsturm 5. Beste Aussichten in bester Aussichtslage – so lässt sich auch die Gemütslage des Amtschefs Walter Kontner drei Tage nach dem Umzug trefflich beschreiben. Der Mediziner bezeichnet den binnen Rekordzeit über die Bühne gegangenen Umzug als einen Befreiungsschlag für sich und seine Mitarbeiter. „In den vergangenen Jahren mussten wir an unserem Standort im Behördenzentrum Esslingen immer enger zusammenrücken. Jetzt habe wir endlich wieder Luft“, sagt er. Zuletzt seien wegen der Raumnot immer mehr Funktions- und Besprechungsräume in Büros umgebaut worden.

Operationssaal wird Schulungsraum

Nun werden im ehemaligen Operationssaal des der Strukturreform zum Opfer gefallenen Krankenhauses die Gesundheitsexperten der Behörde mit den neuesten Hygienevorschriften vertraut gemacht. In den umgebauten Krankenzimmern des ehemaligen Bettentrakt stehen jetzt die Schreibtische des Amtsleiter und seiner Mitarbeitern. Parallel zu den aus dem Esslinger Behördenzentrum in der Beblinger Straße umgezogenen Gesundheitsamt hat auch das zuvor in Nürtingen beheimatete Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamts des Landkreises in Plochingen eine neue Heimat gefunden. Der Umzug ist eine der letzten Amtshandlungen des scheidenden Chefs Gerhard Stehle gewesen. Der promovierte Tierarzt geht am 1. Mai, nach 20 Jahren an der Spitze des 1995 in den Landkreis eingegliederten ehemaligen Staatlichen Veterinäramts, in den Ruhestand. Die Leitung des gut 30 Mitarbeiter zählenden Amtes, das für die Tierseuchenbekämpfung, den Tierschutz, die amtliche Überwachung von Lebensmitteln und für die Schlachttier-und Fleischuntersuchung zuständig ist, wird Christian Marquardt übernehmen. Der Schreibtisch des promovierten Tierarztes hat bisher im baden-württembergischen Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Stuttgart gestanden.

Umbau zum Gesundheitscampus kostet 2,7 Millionen Euro

Die beiden Landkreis-Ämter sind die ersten Nachmieter in dem ehemaligen Krankenhaus-Gebäude. Ihnen werden die von den Kreiskliniken betriebenen beiden Pflegeschulen nachfolgen. Mit dem Umzug der bisher am Paracelsus-Krankenhaus in Ruit und auf dem Nürtinger Säer angesiedelten Ausbildungsstätten konzentriert die Krankenhausgesellschaft rund 145 Ausbildungsplätze auf dem Plochinger Stumpenhof konzentriert. Ein Umzug nach Plochingen steht auch der Fort- und Weiterbildungsakademie der Kreiskliniken ins Haus. Die bisher in Kirchheim beheimatete Einrichtung erreicht mit ihren 600 Weiterbildungsangeboten übers Jahr gesehen 8100 Kursteilnehmer. Unterm Strich wird der Umbau des Krankenhauses in ein „Gesundheitscampus“, so die offizielle Sprachregelung, rund 2,7 Millionen Euro kosten.