Lange wurde spekuliert, jetzt ist es offiziell: Die beliebte App „Whatsapp“ gibt seine Nutzerdaten an Facebook weiter. So steht es zumindest auf der Internetseite des Nachrichtendienstes.

Stuttgart - Nach der Übernahme Whatsapps durch Facebook war die Sorge groß, dass die Daten der Nutzer mit Facebook geteilt würden. Dies war in den vereinigten Staaten bereits der Fall, wurde aber in Deutschland durch ein Gerichtsurteil 2016 verboten, da es als rechtswidrig eingestuft wurde. Durch die neue EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist die Datenschutzbehörde in Irland nun für Facebook zuständig und das Urteil ist nun nicht mehr rechtskräftig. Deshalb teilt der Nachrichtendienst nun auch die Daten deutscher Kunden mit Facebook.

 

Auf seiner Internetseite teilt Whatsapp nun mit, welche Daten übermittelt werden. Unter dem Punkt „So arbeiten wir mit dem Facebook-Unternehmen zusammen“ schrieb das Unternehmen: „Derzeit teilt Whatsapp nur wenige Informationskategorien mit den Facebook-Unternehmen. Dazu gehören die Telefonnummer, die du bei der Registrierung für Whatsapp verifiziert hast, einige Geräteinformationen (Gerätekennung, Betriebssystemversion, App-Version, Plattforminformation, Ländervorwahl der Mobilnummer, Netzwerkcode sowie Markierungen, die es erlauben, deine Zustimmung zu Aktualisierungen und Steuerungsoptionen nachzuverfolgen) und einige deiner Nutzungsinformationen (wann du Whatsapp zum letzten Mal genutzt hast, wann du deinen Account registriert hast, sowie die Art und Häufigkeit deiner Nutzung von Features).“ Dies steht allerdings nicht in den neuen Datenschutzrichtlinien der App.

Löschen des Accounts die einzige Option

Dies gilt nicht nur für Whatsapp-Nutzer, die einen Facebook-Account haben, sondern für alle. Laut Whatsapp sei das Ziel des Datentauschs Spam und Missbrauch zu verhindern. Der einzige Weg dies zu umgehen ist das Löschen des Accounts, wie auf der Whatsapp-Website steht.

Zum IT-Portal „Golem“ sagte der Hamburger Datenschützer Johannes Caspar, er finde das Vorgehen „alarmierend“. „Es wäre geradezu absurd, sollte der Einstieg in die DSGVO durch einen Massenaustausch der Daten von Millionen von EU-Nutzern erfolgen, der zuvor den Unternehmen nach dem alten Recht untersagt war“, so Caspar.