Der Gründer und langjährige Geschäftsführer des großen Mittelständlers mit Sitz in Nufringen ist im Alter von 87 Jahren verstorben.

Wilfried Ensinger, Gründer des nach ihm benannten kunststoffverarbeitenden Familienunternehmens, ist am 23. Mai im Alter von 87 Jahren verstorben. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ensinger Gruppe trauern gemeinsam mit den Familienangehörigen, teilt das Unternehmen mit. Das Unternehmen verliere mit seinem Gründer einen leidenschaftlichen Ingenieur, kreativen Erfinder und engagierten Unternehmer, der sich auch in den Jahrzehnten nach seinem Rückzug aus der Geschäftsleitung mit ganzem Herzen für das Wohl des Unternehmens und seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingesetzt habe.

 

Nach den Anfängen in einer Garage in Ehningen sei aus dem 1966 von Wilfried Ensinger gegründeten Kleinbetrieb eine internationale Unternehmensgruppe geworden, die zu den globalen Marktführern bei der Verarbeitung von Hochleistungskunststoffen gehöre, schreibt der Mittelständler. Mit der Verlagerung des Unternehmenssitzes nach Nufringen erweiterte das Unternehmen seine Produktionskapazitäten. Ein 1980 errichtetes zweites Fertigungswerk in Cham ermöglichte die Serienfertigung von Profilen und anderen Produktlinien. Die heute größte Tochtergesellschaft der Unternehmensgruppe entstand 1986 in den USA. Mit insgesamt 2600 Mitarbeitern an 33 Standorten ist das Familienunternehmen heute in vielen Industrieregionen weltweit mit Fertigungsstätten oder Vertriebsniederlassungen vertreten.

Bundesverdienstkreuz im Jahr 2005

Die von ihm und seiner Ehefrau gegründete Wilfried und Martha Ensinger Stiftung fördert soziale, kulturelle und wissenschaftliche Einrichtungen im In- und Ausland. Als Präsident und heutiger Ehrenpräsident der IHK-Bezirkskammer Böblingen setzte er wichtige Impulse zur Reform der Gremien und zur Verstärkung der betrieblichen Ausbildung. Die Uni Stuttgart verlieh dem vierfachen Familienvater den Titel eines Ehrensenators. 2005 wurde Wilfried Ensinger mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Die Stadt Rottenburg am Neckar ernannte ihn vor zwei Jahren zum Ehrenbürger.