Nach dem Ende der Quarantäne bei der TSG Hoffenheim sollte alles besser werden. Doch zur Ligamisere gesellen sich beim nächsten Gegner des VfB Stuttgart nun Gerüchte über Krach in der Chefetage.

Sinsheim - Das war anders geplant. Eigentlich sollten die Fotos von lachenden Profis beim Training in der Sonne die Freude über das Ende der Corona-Quarantäne vermitteln. Doch die Social-Media-Abteilung der TSG Hoffenheim hat die Rechnung ohne die Gerüchteküche gemacht. Ein Bericht über Stress hinter den Kulissen sorgt dafür, dass die Schlagzeilen rund um die Kraichgauer negativ bleiben.

 

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Laut der Bild-Zeitung soll Mehrheitseigner Dietmar Hopp von Geschäftsführer Peter Görlich „abrücken“. Grund dafür sei, dass Görlich und sein langjähriger Kollege Frank Briel nicht „im Einklang“ mit dem dritten Geschäftsführer Denni Strich zusammenarbeiten würden. Strich war am 1. Juli vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) zur TSG gewechselt.

Erinnerungen an Personalie Flick

Das Ganze erinnert an die Personalie Hansi Flick. Der mittlerweile äußerst erfolgreiche Trainer von Triple-Gewinner Bayern München war im Juli 2017 ebenfalls als dritter Geschäftsführer installiert worden. 

Hopp sprach damals von einem großen Wurf und stattete Flick mit einem Fünfjahresvertrag aus. Doch schon acht Monate später warf Flick das Handtuch. Spekulationen über die mangelhafte Zusammenarbeit in der Geschäftsführung gab es danach zuhauf.

Mit Blick auf sein Verhältnis zu Hopp ließ Görlich nun die Bild wissen, dass „wir, wie schon immer, zu allen relevanten unternehmerischen Themen im vertrauensvollen Austausch“ sind. Dennoch berichtet das Blatt davon, dass sich Görlich in der Vergangenheit beim Lokalrivalen VfB Stuttgart beworben habe.

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Dadurch nimmt die Brisanz vor dem baden-württembergischen Derby am Samstag gegen die Schwaben (15.30 Uhr/Liveticker) weiter zu. Schließlich stehen die Hoffenheimer auch sportlich unter Druck. Nach dem glanzvollen Sieg gegen die Bayern Ende September (4:1) hat die Mannschaft des neuen Trainers Sebastian Hoeneß nur einen Punkt aus fünf Partien geholt. Dass die TSG im gleichen Zeitraum drei Siege in drei Partien der Europa League gefeiert hat, hilft national nicht weiter.

Hoeneß arbeitet am „Turnaround“

Nach dem Ende der sechstägigen Team-Quarantäne arbeitet Hoeneß nun an dem von ihm geforderten „Turnaround“. Dabei fehlen die positiv getesteten Kevin Vogt, Sebastian Rudy, Robert Skov, Jacob Bruun Larsen, Munas Dabbur und Ishak Belfodil. Laut der TSG ist es „nach wie vor nicht geklärt, wie es zu der Häufung an Corona-Fällen“ kommen konnte.

Dass es ausgerechnet die Hoffenheimer so schlimm erwischt hat, entbehrt nach der heftigen Schelte von Sportchef Alexander Rosen über das Ansteckungsrisiko bei den Länderspielreisen nicht einer gewissen Ironie. Immerhin sind Andrej Kramaric und Kasim Adams, die sich im Oktober infiziert hatten, wie die zuletzt verletzten Stefan Posch und Dennis Geiger wieder zur Mannschaft gestoßen. 

Die Wiederaufnahme des Trainings lässt Rosen auf eine bessere Zukunft hoffen. „Die Art und Weise wie wir gemeinsam die zahlreichen Rückschläge dieser noch jungen Saison wegstecken, zeigt mir was für einen Top-Charakter unser Team hat“, sagte der Sportchef: „Ich bin zu einhundert Prozent davon überzeugt, dass diese Haltung die Grundlage für einen erfolgreichen Verlauf der kommenden Wochen ist.“

Das ist auch bitter nötig. Denn nur Erfolge sorgen für positive Schlagzeilen.