Die Stadt will am See das Grillen zu bestimmten Zeiten erlauben, der Bezirksbeirat Mühlhausen nicht. Am 7. März entscheidet der gemeinderätliche Ausschuss.

Die Positionen sind unterschiedlich: Die Stadt möchte Grillen am Max-Eyth-See in Mühlhausen weiterhin zu eingeschränkten Zeiten von 12 bis 20 Uhr erlauben. Zudem schlägt sie an schönen Wochenenden, wenn das Gelände mit Naherholungssuchenden rappelvoll ist, regelmäßige Kontrollen durch einen privaten Sicherheitsdienst und durch den städtischen Vollzugsdienst vor.

 

Der Bezirksbeirat Mühlhausen verlangt hingegen eine Fortsetzung des Grillverbots am See. Zugleich befürwortet er die Kontrollen. Sie sollten aber später beginnen soll, um länger als 21 Uhr abends da zu sein.

Die Stadt will nun, wie gefordert, eine zweite Schranke als Zugangssperre an Wochenenden und Feiertagen im Bereich der Haltestelle Wagrainäcker installieren. Die Stadt lehnt es aber ab, Besucherzählungen durchzuführen. Die Bezirksbeiräte halten indes an der Forderung fest, um einen Überblick darüber zu bekommen, wie viele Menschen an schönen Tagen am See sind.

Beim Thema Toiletten soll es eine weitere Anlage bei der Haltestelle Wagrainäcker geben. Das befürwortet auch der Bezirksbeirat. Die Verwaltung hält ein WC beim Klassenzimmer am See aber nicht für erforderlich. Der Bezirksbeirat bleibt allerdings bei seiner Forderung, dass auch das Grüne Klassenzimmer eine Toilettenanlage erhält.

Was ein Parkraumkonzept betrifft, so soll dieses eingebunden sein in den Verkehrsstrukturplan Mühlhausen. Es soll geprüft werden, ob eine Bewirtschaftung wie in Rotenberg an der Egelseer Heide machbar ist und wegen möglicher Verdrängungseffekte in angrenzende Wohngebiete auch dies mit berücksichtigt werden soll.

Wegen der häufigen Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern soll eine Verlegung der Hauptradroute 12 im Bereich des Max-Eyth-Sees geprüft werden und die Verwaltung will ein Radverkehrskonzept für den See erarbeiten. Der Bezirksbeirat hat einer Verlegung der Route vom Neckardamm zum roten Ziegelweg unweit der Mühlhäuser Straße prinzipiell zugestimmt.

Dass die Vorschläge der Verwaltung im Bezirksbeirat Mühlhausen bereits in vorausgegangenen Sitzungen hitzig diskutiert worden sind, hat sich auch bis ins Rathaus herumgesprochen. Grünen-Stadtrat Björn Peterhoff erklärte nun bei der Einbringung der Vorlage diese Woche im Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik (STA), dass er den vorgeschlagenen Mittelweg gut finde. Er plädierte für eine noch längere Grillzeit. Das Parkraumkonzept will er nicht an den Verkehrsstrukturplan gekoppelt sehen, damit es schneller umgesetzt werden könne.

Beate Bulle-Schmid (CDU) wollte erst wissen, was der Bezirksbeirat dazu sagt und sich erst danach äußern und eventuell noch Änderungsvorschläge vor dem Beschluss machen. Die Kontrollzeiten am See nur bis 21 Uhr hält sie für zu kurz. Sie plädierte für eine öffentliche Toilette beim Klassenzimmer am See und für eine schnelle Radverkehrslösung. Lucia Schanbacher (SPD) begrüßte das Nutzungskonzept und den Kompromiss und sprach sich ebenfalls für die WC-Anlage beim Grünen Klassenzimmer aus. Hannes Rockenbauch vom Fraktionsbündnis SÖS/Linke plädierte dafür, dass die Überwachung vom städtischen Feldschutz übernommen werden sollte. Armin Serwani (FDP) begrüßte den Kompromiss und erklärte, angesichts zu wenig Personal, sei es gut, wenn ein privater Sicherheitsdienst mit eingeschaltet werde. Michael Schrade (Freie Wähler), sprach von einer „guten, ausgewogenen Vorlage“. Man könne ja bei Bedarf noch nachsteuern. Auch Michael Hans Mayer (AfD) begrüßte die Vorlage. Es werde eine Herausforderung bleiben, einerseits den Artenschutz zu berücksichtigen und andererseits den Menschen die Erholung zu ermöglichen. Der STA befürwortete ohne Gegenstimme die Einbringung. Am 7. März soll der STA das neue Nutzungskonzept beschließen.