Der Bereich rund um die Stadtbahn-Endhaltestelle Lutherkirche muss vor allem durch die künftigen längeren Bahnsteige für die 80-Meter-Züge komplett umgebaut werden. Schnellere Grünschaltungen für die Fußgänger wird es offenbar nicht geben.

Fellbach - Beim öffentlichen Nahverkehr sieht die Lokalpolitik in Fellbach großen Verbesserungsbedarf. Das hat sich bei der Etatdebatte im Gemeinderat erst jüngst gezeigt: Bei den Anregungen und Anträgen der Fraktionen drehen sich viele Punkte um ein Konzept für Bus und Bahn. So legt etwa die SPD den Fokus auf die Zukunft am Verkehrsknoten zwischen dem Rathaus und dem Berliner Platz. Die Endhaltestelle „Lutherkirche“ wurde mit der im Dezember 2018 als Zusatzangebot eröffneten Stadtbahnlinie U 16 zwar bereits aufgewertet. Weitere Verbesserungen folgen in einigen Jahren mit der Verlängerung der Stadtbahn-Züge auf 80 Meter bei der U 1. Das allerdings bedeutet auch Bauarbeiten – und eine deutliche Verlängerung der bisherigen Bahnsteige.

 

Die Sozialdemokraten warnen „ausdrücklich“ vor einer Trennung der Übergänge von der Stadtbahn zu den Buslinien

Eine besondere Herausforderung für die Stadtplaner, denn hier müssen ja die Fußgängerströme von der Bahnhofstraße aus über die Tainer Straße zum Rathaus gelenkt werden. Das wird künftig ohne Umwege gar nicht gehen, da der Platz an der Ecke Seestraße und Cannstatter Straße nicht beliebig erweiterbar ist und der künftige Bahnsteig der bisherigen Fußgängerfurt im Weg liegt. Die Sozialdemokraten warnen „ausdrücklich“ vor einer Trennung der Übergänge von der Stadtbahn zu den Buslinien – „und umgekehrt“. Denn es gebe ja schon derzeit die Situation, dass Bushaltestellen durch eine Fußgängerampel von der Stadtbahn abgekoppelt sind: Immer wieder lasse sich beobachten, dass Fahrgäste, die mit dem Bus zur Lutherkirche kommen, bei Rot an der Ampel stehen und von dort aus zusehen können, wie die U1 abfährt. Zudem ist eine weitere Bushaltestelle auch räumlich von der Stadtbahn abgesetzt.

Ebenfalls mit dem Kreuzungsbereich befassen sich die Grünen

Für die SPD ist es deshalb notwendig, „dass wir möglichst zügig eine gesamte Überplanung des Bereichs vom Marktplatz bis zu einer umzubauenden Haltestelle für die 80-Meter-Züge erreichen und die genannten Bushaltestellen in die Gesamtsituation integrieren“. In diesem Zusammenhang fordert die SPD auch sichere Fahrradabstellmöglichkeiten an der Lutherkirche: „Hier gilt es, dem Trend zu elektrisch gestützten Fahrrädern, spricht Pedelecs, gerecht zu werden.“

Ebenfalls mit dem Kreuzungsbereich befassen sich die Grünen. Sie plädieren auf fußgängerfreundlich geschaltete Ampeln, ebenso an den weiteren U-1-Haltestellen in Fellbach sowie auch am Cannstatter Platz. Das erlaube eine zügige, sichere Querung der Straße, „gerade bevor die Stadtbahn kommt“. Gerade für die See-/Cannstatter-/August-Brändle-Straße hält die Verwaltung von einer solchen Regelung nichts. Die Kreuzung sei ein Hauptknotenpunkt mit sehr vielen Fahrbeziehungen und Busbevorrechtigungen in mehreren Fahrtrichtungen. Anfang 2019 wurde die Technik der Ampelanlage erneuert und steuert den Verkehr entsprechend dem Bedarf. Würden Fußgänger nun durch schnellere Anforderungszeiten bevorteilt, hätte dies zur Folge, „dass sich der Verkehrsfluss an diesem Knotenpunkt deutlich verschlechtert“.

Dennoch hält die Stadt eine weitere Besserung der Verkehrssituation dort für möglich – und zwar durch die Neugestaltung der „Fellbacher Mitte“ im Zusammenhang mit dem notwendigen Umbau der Stadtbahn-Endhaltestelle. Was hat die Stadt diesbezüglich konkret im Köcher? Die Bauverwaltung verspricht: Voraussichtlich im ersten Quartal, also bis spätestens Ende März, werde sie die Stadträte und auch die Öffentlichkeit mit umfangreichen Erkenntnissen versorgen.