Im ersten Halbjahr 2019 haben so viele Menschen wie noch nie Bahnen und Busse in der Region Stuttgart genutzt. Der Rekord beruht vor allem auf der Tarifreform, die seit 1. April in Kraft tritt. Die Neuregelung hat aber auch negative Folgen.

Stuttgart - Horst Stammler hält sich mit Jubelrufen noch zurück. „Wir sind im Rahmen der Kalkulation“, sagt der VVS-Geschäftsführer im besten Buchhalter-Deutsch. Nach der Tarifreform, die zum 1. April in Kraft trat, hatte der Nahverkehrsexperte mit einem langsamen, aber stetigen Wachstum gerechnet. Die VVS-Halbjahresbilanz, in der ein Vierteljahr Tarifreform enthalten sind, passt in dieses Szenario: Mit 192 Millionen bezahlten Fahrten wurden vier Millionen mehr registriert als im gleichen Zeitraum 2018. Die Steigerung von zwei Prozent ist deutlich höher als die Zuwächse in den vergangenen Jahren. Bei den von der Tarifreform betroffenen Tickets gebe es sogar ein Plus von 4,8 Prozent, so Stammler. Von der Tarifreform, bei der 50 Zonen in fünf Ringe überführt wurden und bei der die Stadt Stuttgart nur noch eine Zone ist, sind beispielsweise Kurzstrecken- und Netztickets nicht betroffen.