Am Bauvorhaben Nahversorger Auf dem Haigst mit Panoramacafé gibt es weiter Planungsbedarf. Der Investor Reiner Xaver Sedelmeier bleibt optimistisch.

Lokales: Armin Friedl (dl)

Stuttgart - Wer in Stuttgart an prominenter Stelle bauen will, muss viel Geduld mitbringen. Im Falle des Investors Reiner Xaver Sedelmeier ist es ein Nahversorgungsgeschäft Auf dem Haigst, gut gelegen beim Santiago-de-Chile-Platz, der grandiosen Aussichtsterrasse und der Zahnradbahn-Haltestelle. Dort, wo heute noch ein Behelfsbauwerk aus den 1950er Jahren steht. Und da gehen die Planungsarbeiten allmählich ins vierte Jahr. Und in der vergangenen Woche war dies wieder mal ein Thema beim städtischen Gestaltungsbeirat. Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Ein Ende der Planung ist noch nicht in Sicht, damit auch noch kein grünes Licht für eine Baugenehmigung.

 

Der Zuspruch wächst

Man merkt Sedelmeier an, dass er gerne endlich mal den Termin verkünden möchte für den ersten Spatenstich, doch das ist derzeit noch nicht möglich. So übt er sich in Geduld: „Wir nehmen die Anregungen des Gestaltungsbeirats in unsere Planungen auf, um in der Sache voranzukommen“, so Sedelmeier. Und er bleibt weiter bei seiner positiven Haltung: „Wir haben bisher alle Überlegungen mit den zuständigen Behörden abgesprochen, sei es die Müllabfuhr, das Gartenamt oder auch die Stuttgarter Straßenbahnen. Und das werden wir auch weiterhin tun“. Der langen Planungszeit kann er sogar etwas Positives abgewinnen: „Je länger das dauert, um so mehr Zustimmung erfahre ich für dieses Projekt von den Haigst-Bewohnern“, so Sedelmeier, der selbst dort seit vielen Jahren wohnt.

Und die Akzeptanz vor Ort ist für solch ein Vorhaben natürlich sehr wichtig. Und da gab es anfangs schon kritische Stimmen. Vor allem wegen des Cafés im Rahmen dieses Projekts gab es Befürchtungen, dieser herausragende Platz könnte ein lauter Treffpunkt der städtischen Party-Szene werden. Solche Bedenken gehören laut Sedelmeier aber inzwischen der Vergangenheit an. „Dieses Café ist das Sahnehäubchen dieses Projekts, mehr nicht. Von den etwa 400 Quadratmeter Baufläche beansprucht das gerade mal an die 60 Quadratmeter“, so Sedelmeier, „das ist gar nicht in der Lage, größere Menschenmengen zu bedienen und zu versorgen“. Insofern hat er auch seinen Frieden geschlossen mit all jenen, die dieses Vorhaben unter dem Stichwort Panoramacafé aufrufen. Sedelmeier: „Das wird vor allem ein Nahversorgungsgeschäft. Hier werden einmal regionale Produkte von hoher Qualität verkauft. Und Qualität und Nähe, das sind die Dinge, die heute gefragt sind.“ Sedelmeier nennt da etliche kleinere und mittlere Bioläden in der Stadt, deren Konzept für diesen Ort Auf dem Haigst höchst interessant ist. „Und auf genau so etwas freuen sich die Haigst-Bewohner. Von daher auch der Zuspruch“, so Sedelmeier.

Eckgrundstücke sind eine Herausforderung

So übt er sich eben weiterhin in Geduld nach dem Motto „Gut Ding will Weile haben“, zumal er auch weiß: „Solche ein Eckgrundstück zu bebauen, ist in städtebaulicher Hinsicht immer etwas Besonderes. Das ist auch nicht anders an anderen Standorten in der Stadt, bei denen es um solch eine Bebauung geht. Da kommen mehrere Sichtachsen zusammen, deshalb wird da besonders genau hingeschaut“, so Sedelmeier. Zumal es ja bei seinem Projekt da nicht bleiben wird: Die Haltestelle der Zahnradbahn wird neu gestaltet, das ganze Eck wird freundlicher für den Nahverkehr und für die Bewohner gestaltet. Sedelmeiers Fazit: „Das alles ist auf dem Weg. Und ich gehe davon aus, dass es auf einem guten Weg ist.“ In zwei Wochen steht wieder ein Termin an mit den Stadtplanern und seinem Architekten Martin Stoll.