Im Interview mit unserer Redaktion spricht Nat Phillips über seine kurze, aber intensive Rückkehr zum FC Liverpool – und darüber, was er mit dem VfB Stuttgart in der Rückrunde vorhat.

Sport: Carlos Ubina (cu)

Marbella - Für Nat Phillips sind es zuletzt ereignisreiche Wochen gewesen. Zunächst kehrte der Abwehrspieler zum FC Liverpool zurück, erlebte dort seinen Karrierehöhepunkt und jetzt ist er wieder beim VfB Stuttgart. Ziemlich stolz erzählt der 22-Jährige von seinen Erfahrungen.

 

Herr Phillips, wie ist es, wieder beim VfB zu sein?

Schön. Ich freue mich wieder da zu sein. Eine große Überraschung ist es aber für keinen Beteiligten gewesen. Es war ja besprochen, dass ich zurückkehren sollte. Jetzt bin ich wieder beim VfB, um den Job zu beenden, den wir im Sommer begonnen haben.

Sind Sie müde nach dem ganzen Hin und Her der vergangenen Tage?

Nein, in England sind wir Spieler es gewohnt, dass über Weihnachten und den Jahreswechsel gespielt wird. Ich hatte zuvor eine Woche frei – das reicht.

Welche Erfahrungen haben Sie in der kurzen Zeit beim FC Liverpool gemacht?

Es gab einiges zu lernen, da der Standard dort enorm hoch ist. Ich weiß jetzt, woran ich noch arbeiten muss, denn Trainer Jürgen Klopp hat mit mir darüber gesprochen und mir klare Hinweise gegeben. Insgesamt muss man sich in diesem starken Umfeld ständig verbessern, um sportlich zu überleben.

Was ist der Hauptunterschied zur zweiten Liga in Deutschland?

Ganz klar das Tempo. Das war ein Aha-Erlebnis. Alles ist viel schneller und körperbetonter. Im FA-Cup-Spiel gegen den FC Everton, eine Begegnung auf Premier-League-Niveau, habe ich schon eine Weile gebraucht, um mich an die Spielgeschwindigkeit zu gewöhnen. Anfangs war ich immer einen Tick hinterher, aber ich bin in die Partie reingewachsen und habe sie gut beendet.

Welche Erinnerungen bringen Sie sonst noch aus England mit?

Die Begegnung gegen den FC Everton war mein bisheriger Karrierehöhepunkt. Nicht nur, weil es mein Debüt in der ersten Mannschaft des FC Liverpool war und wir gewonnen haben, sondern ebenso, weil meine ganze Familie im Stadion saß. Sie müssen dazu wissen, dass bereits mein Großvater in „The Kop“ an der Anfield Road stand. Auch mein Vater, der mich immer unterstützt hat, ist ein großer Fan des FC Liverpool. Für sie war es ein besonderer Moment, mich im Merseyside-Derby spielen zu sehen. Das macht uns alle stolz.

Mit welchen Worten hat Sie Liverpools Trainer Jürgen Klopp verabschiedet?

Er hat gemeint: Geh zurück und genieß es. Für mich ergibt es absolut Sinn, wieder beim VfB zu sein, um Spielpraxis zu sammeln. Das ist ja auch der ursprüngliche Plan gewesen. Jürgen Klopp hat sich zudem ausdrücklich bei mir für meinen Einsatz bedankt. Aber das hätte er nicht tun müssen. Ich bin selbst dankbar.

Und jetzt können Sie am Ende der Saison womöglich zwei Meisterschaften feiern – in der englischen Premier League und in der deutschen zweiten Liga.

Das wäre natürlich perfekt.