Der Wespenforscher Lars Krogmann ist neuer Leiter des Stuttgarter Naturkundemuseums – und wird in Hohenheim Professor für Biologische Systematik. Sein Kollege Christian Rabeling stärkt als Ameisenforscher die wissenschaftliche Brücke zwischen Uni und Museum.

Der Artenschutz bekommt Verstärkung: Zwei neue Professuren an der Uni Hohenheim werden mit dem Staatlichen Museum für Naturkunde in Stuttgart verbandelt. Der Wespenforscher Lars Krogmann ist neuer Leiter des Naturkundemuseums und übernimmt die Professur für Biologische Systematik an der Uni Hohenheim. Und sein Kollege Christian Rabeling wurde als Insektenkundler und Ameisenforscher nach Hohenheim berufen und bildet mit seiner Professur den Kern des Kompetenzzentrums Biodiversität und Integrative Taxonomie der Uni Hohenheim und des Naturkundemuseums.

 

Ein Wespenforscher will das Naturkundemuseum stärker öffnen

Lars Krogmann hat sich als Biodiversitätsforscher auf die Evolution parasitischer Wespen und der Entdeckung und Beschreibung neuer Arten spezialisiert und das Naturkundemuseum bereits kommissarisch geleitet. Der 46-Jährige will das Museum zu einem in der Gesellschaft verankerten Forschungsmuseum entwickeln, naturkundliche Themen einer breiteren Öffentlichkeit vermitteln und die internationale Sichtbarkeit des Hauses steigern. Die Forschungssammlungen will er zu digitalen Archiven der Vielfalt ausbauen und allen zugänglich machen, auch durch partizipative Angebote für Bürger. Eine reduzierte Lehrverpflichtung in Hohenheim soll ihm den Doppeljob ermöglichen.

Ein Ameisenforscher will als Artenschützer durchstarten

Rabeling ist Evolutionsbiologe, er forschte zuletzt als Associate Professor an der Arizona State University in den USA. Sein besonderes Interesse gilt den Mechanismen der Artbildung und der biologischen Vielfalt von Ameisen sowie der Evolution von Wechselbeziehungen zwischen ihnen und anderen Organismen. „Die Zerstörung natürlicher Lebensräume und der davon verursachte Artenschwund bereitet mir schon lange Sorge“, so Rabeling. Doch schützen könne man nur, was man kenne, so Johannes Steidle vom Vorstand des neuen Kompetenzzentrums. Deshalb komme dem Forschungsgebiet „Integrative Taxonomie der Insekten“ besondere Bedeutung zu. Es sei bisher an deutschen Unis kaum vertreten. Mit Rabeling könne die wissenschaftliche Initiative zur Bekämpfung des Artenzentrums richtig durchstarten.