Die Machbarkeitsstudie für das Projekt der Dibag AG im Fasanenhof liegt vor. Die Stadt ist damit noch nicht in allen Punkten einverstanden.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Im Gebiet Eichwiesen am Logauweg auf dem Fasanenhof soll ein neues Quartier entstehen. Als die Idee im Herbst 2019 bekannt wurde, war der Unmut im Stadtteil groß. Mittlerweile scheint das Interesse an dem Vorhaben gesunken zu sein. Zumindest waren nur sehr wenige Anwohner in die jüngste Sitzung des Bezirksbeirats gekommen, in der Ruth Clemens-Martin vom Stadtplanungsamt die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie vorstellte.

 

Das Gebiet ist von Lärm umgeben

Das Grundstück am östlichen Rand des Fasanenhofs gehört größtenteils der Dibag AG. Diese möchte dort 200 bis 250 Wohnungen bauen. Zusätzlich sollen ein Pflegeheim und zwei Kitas entstehen. So steht es in dem im vergangenen Sommer gefassten Zielbeschluss des Gemeinderats. Zudem ist dort eine „angemessene bauliche Dichte“ festgelegt. Das Gebiet ist nicht einfach zu entwickeln. Zum einen ist es laut: Krach machen die B 27 und die Autobahn, und auch die Stadtgärtnerei und Sportplätze, die aber unangetastet bleiben sollen. Darum muss es Lärmschutzmaßnahmen geben. Zum anderen ist der Verkehr selbst ein Problem. Laut Zielbeschluss soll das neue Quartier so gestaltet werden, dass Autofahrten dort nicht notwendig sind. Dennoch ist eine Tiefgarage für die Fahrzeuge der Bewohner geplant. Diese soll so groß sein, dass kein zusätzlicher Parkdruck auf dem Fasanenhof entsteht, und so klein, dass ein Anreiz zur Nutzung nachhaltiger Verkehrsmittel entsteht.

Der wichtigste Punkt, das wurde in der Sitzung des Bezirksbeirats deutlich, ist jedoch der Umwelt- und Naturschutz. Denn die Eichwiesen sind Gebiet, in dem Kaltluft entsteht. Das Umweltamt hat bereits erklärt, dass eine Überbauung des Gebietes möglich sei, dass es aber sogenannte Kaltluftschneisen geben müsse. In diesen sei möglichst viel Vegetation vorzusehen. Diese Kaltluftschneisen dürften nicht bebaut werden – sie bilden eine Art Raster, wodurch sechs Baufenster entstehen. Die Häuser sollen maximal 12,5 Meter hoch werden. Fassaden und Dächer müssten begrünt werden. Zudem soll es westlich des Forums Fasanenhof keine Bebauung geben. Die Bezirksbeiräte fragten aber, wo die Kaltluft entsteht, die durch das Gebiet fließen soll, wenn die Eichwiesen bebaut werden.

Zielbeschluss nicht erfüllt

In der Machbarkeitsstudie sind nicht alle Vorgaben des Zielbeschlusses erfüllt. Insbesondere sieht das Unternehmen Gebäudehöhen bis zu 17,5 Metern vor. Das will das Stadtplanungsamt nicht. Zudem erwartet das Stadtplanungsamt mehr Gemeinbedarfsfläche, so zum Beispiel einen Quartiersplatz. Als Nächstes müssen die Dibag AG und die Stadtverwaltung nun eine Vorvereinbarung treffen. Zudem braucht es ein Lärmgutachten. Und ein städtebaulicher Wettbewerb soll ausgelobt werden. Wenn das Ergebnis feststeht, muss der Bebauungsplan geändert werden. Das dauert aber, das Planungsamt geht davon aus, dass die Baumaschinen nicht vor 2027 anrollen.