Das Naturschutzgebiet in Sillenbuch wird teilweise gesperrt. Damit will man sowohl dem Schäfer als auch der Umwelt etwas Gutes tun.

Im Februar ist das Projekt dem Sillenbucher Bezirksbeirat vorgestellt worden, nun geht es in die Umsetzung. Am Donnerstag, 21. April, beginnen im Eichenhain die Aufbauarbeiten für einen festen Weidezaun. Laut einer Mitteilung aus dem Regierungspräsidium (RP), das die rund 35 000 Euro für die Maßnahme trägt, soll die Installation in der Kalenderwoche 17 fertig sein.

 

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1,5 Meter hoher Elektrozaun

Dauerhaft gesperrt wird mit dem etwa 1,5 Meter hohen Elektrozaun nur ein Teil des Naturschutzgebietes auf Riedenberger Gemarkung, nämlich vom Trampelpfad hangabwärts. Der sogenannte Panoramaweg wird weiterhin begehbar sein, auch die Wiese im Norden, wo im Winter viele Kinder Schlitten fahren, ist nicht betroffen. Der Hauptgrund ist, dass durch den fest installierten Zaun dem dortigen Hirten die Arbeit erleichtert werden soll. Tibor Wodetzky beweidet das Gebiet seit 2019 mit seiner Schaf- und Ziegenherde und betreibt damit im Auftrag der Stadt Landschaftspflege. Bislang hat er mit mobilen Zäunen gearbeitet, doch das ständige Umstecken ist mühsam, zudem sind die Gerätschaften in der Vergangenheit immer wieder zerstört worden. „Für den Schäfer bedeutete dies einen unvertretbar hohen zeitlichen und finanziellen Aufwand für das Stecken, die Kontrolle, das Unterhalten und Ausbessern der Zäune“, teilt das RP mit.

Zaun hilft auch Flora und Fauna

Rechtzeitig zu Beginn der diesjährigen Weidesaison im Mai kommt daher nun der Zaun. Er hilft nicht nur dem Schäfer, sondern auch Flora und Fauna. Im Eichenhain gedeiht der besonders seltene Magerrasen, außerdem sind hier viele Tier- und Pflanzenarten zu Hause, etwa bestandsgefährdete Wildbienenarten und Orchideen. Tatsächlich halten sich im Naturschutzgebiet aber etliche Besucher bislang nicht an die Regeln, radeln etwa querfeldein. Sprich: Mit dem Bau des Zauns tut man auch der Umwelt etwas Gutes. Das Regierungspräsidium betont: „Am Naturerlebnis selbst wird sich für die Besucherinnen und Besucher des Eichenhains durch die Umsetzung der Maßnahme nichts ändern. Es bleibt erlaubt, was bisher auch erlaubt war: die Nutzung der offiziellen Wege, das Genießen der Aussicht und Bestaunen der eindrucksvollen alten Eichen und artenreichen Wiesen.“