Das Filmfestival Naturvision wird von der Stadt Ludwigsburg stärker gefördert. Einer der Gründe für das Engagement: Die Stadt möchte vermeiden, dass die Veranstaltung abwandert. Sie ist ein gebranntes Kind.

Region: Verena Mayer (ena)

Ludwigsburg - Das Filmfestival Naturvision muss nicht mehr jährlich einen Zuschuss bei der Stadt Ludwigsburg beantragen, sondern bekommt künftig jedes Jahr 55 000 Euro, was rund 17 Prozent des Budgets entspricht. Damit sollen die Veranstalter nicht nur mehr Planungssicherheit bekommen, sondern sich auch an die Stadt gebunden fühlen, die sich mit dem neuen Modell auch gewisse Rechte sichert. So will die Stadt verhindern, dass das Festival unvermittelt den Standort wechseln kann. In der Vergangenheit war der Wirtschaftsfilmpreis aus Ludwigsburg abgezogen worden, weil das Bundeswirtschaftsministerium eine neue Lokalität wünschte, aktuell findet er in Berlin statt. Zuletzt hat der SWR die Verleihung des Dokumentarfilmpreises von Ludwigsburg nach Stuttgart verlegt.

 

Die Mitglieder des zuständigen Ludwigsburger Ausschusses für Wirtschaft, Kultur und Verwaltung würdigten, dass das Festival gut zur Stadt passe, die sich um Nachhaltigkeit bemühe und zudem Film- und Medienstandort sei. Naturvision gilt als das größte und älteste Festival, bei dem Natur- und Umweltfilme gezeigt werden. Premiere feierte es 2002 im Bayrischen Wald, seit 2012 findet es in Ludwigsburg statt – dieses Jahr vom 13. bis zum 16. Juli. An diesen vier Tagen werden im Kino Central und auf dem Arsenalplatz rund 100 Filme gezeigt. Im vergangenen Jahr kamen 13 000 Zuschauer. Schirmherr ist der Ministerpräsident Winfried Kretschmann.

Die neue Zuschussregelung ist zunächst befristet auf fünf Jahre. Die Verwaltung hatte eine unbefristete jährliche Förderung vorgeschlagen, doch diesen Freibrief wollten die Stadträte nicht ausstellen.