Im Rahmen des Stuttgarter Sommerferienprogramms „Hallo Kinder“ veranstalten das Jugendamt und die Umweltberatung eine Naturwoche im Waldheim Heslach. Die Kinder können in dieser Woche experimentieren, forschen und spielen – und dabei entdecken, wie schön die Natur sein kann.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Dachswald - Seit die Naturwoche 2001 das erste Mal im Heslacher Waldheim veranstaltet wurde, ist es ein Erfolgsmodell. Jedes Jahr wollen Dutzende Kinder an dem Programm teilnehmen. „Wir haben immer wieder Kinder, die schon öfter dabei waren“, sagt Ulrike Kieninger vom Jugendamt, die zu den Initiatoren der Naturwoche gehört. Einige der Kinder, die dem Programm entwachsen sind, helfen auch noch Jahre später mit, die Naturwoche zu gestalten. „Die Kinder sollen Natur auf spielerische Weise erfahren“, so Kieninger. „Dabei steht aber immer der Spaß an erster Stelle.“

 

Lernen, die Natur zu achten

„Wir freuen uns schon, wenn die Kinder merken, dass es Spaß macht, draußen in der Natur zu sein“, erklärt die Jugendamtsmitarbeiterin das pädagogische Ziel der Naturwoche. „Die Kinder sollen die Natur als etwas Schönes wahrnehmen und lernen, was es bedeutet, die Natur zu achten.“ Einige der Kinder, die am Angebot teilnehmen, hätten sonst wenig Bezug zur Natur.

Das Angebot richtet sich an Kinder zwischen sieben und elf Jahren. 24 Mädchen und Jungen nehmen in diesem Sommer an der Naturwoche teil. „Bislang hatten wir eher mehr Jungs, die mitgemacht haben; in diesem Jahr ist das Verhältnis zwischen Mädchen und Jungen ausgeglichener“, sagt Kieninger.

Pappmaché-Tiere und Aprikosen-Mango-Marmelade

Auf dem Programm stehen vielfältige Aktionen und Aktivitäten. Nach Kennenlernspielen zu Beginn der Woche konnten die Kinder am Montag einen Lehmofen bauen oder Insektenhotels gestalten. Gleichzeitig versuchten andere Kinder, die Tierwelt im Waldboden ausfindig zu machen, was sich aufgrund des trockenen Bodens allerdings als schwierig erwies. Am Dienstag konnten die Kinder in der Naturwerkstatt Tiere aus Pappmaché, Wind- und Wasserräder basteln und Experimente mit Wasser und Elektrizität bestaunen. In der Küche wurde ein riesiger Topf Aprikosen-Mango-Marmelade gekocht. Am heutigen Mittwoch besuchen die Kinder einen nahe gelegenen Naturerlebnispfad. In der Heideklinge kann derweil die Tierwelt erforscht werden. Am Donnerstag dürfen die Kinder auf Bäume klettern – mit einer professionellen Kletterausrüstung gesichert – und mit einer Jägerin auf Fährtensuche gehen. In der Naturwerkstatt werden Filztaschen gebastelt. Der Höhepunkt für viele Kinder ist der Freitag: „Wir wandern in den Wald, grillen und übernachten anschließend im Waldheim in Zelten“, sagt Ulrike Kieninger.

Hund Striezi ist immer mit dabei

Die Naturwerkstatt bietet jeden Tag ein anderes Bastelangebot an. „Wir möchten die Fingerfertigkeiten der Kinder verbessern“, sagt Elisabeth Schiller von der Umweltberatung, die an der Durchführung der Naturwoche beteiligt ist. „Einige der Kinder haben kaum Erfahrungen mit Werkzeugen, weil sie daheim nicht mehr basteln. Hier können sie mit ihren Händen und ihren Köpfen arbeiten.“ So entstehen zum Beispiel Eulen oder Dinosaurier aus Pappmaché.

Immer mittendrin im Geschehen ist der Jack-Russel-Terrier Striezi, der einem der Betreuer gehört. „Die Kinder lieben ihn“, sagt Kieninger.