Im Gewerbegebiet Neckarwiesen entsteht für 17,5 Millionen Euro das neue Domizil der Esslinger Stadtwerke. Der Auftrag ist jetzt erteilt worden. Nach dem Umzug Ende 2022 kann die Weststadt städtebaulich weiter entwickelt werden.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Esslingen - Für gewöhnlich werden solche Anlässe feierlich begangen: mit Händeschütteln, Anstoßen und Gruppenbild. In Corona-Zeiten ist aber alles anders und so fand die Vertragsunterzeichnung für den Neubau der Esslinger Stadtwerke (SWE), selbstredend unter Beachtung der geltenden Abstands- und Hygieneregeln, im kleinen Kreis statt. Nach einer europaweiten Ausschreibung in einem zweistufigen Vergabeverfahren ging der Auftrag an die Gesellschaft i+RB Industrie- & Gewerbebau vom Bodensee, die als Generalunternehmer mit dem Stuttgarter Büro a+r Architekten kooperiert.

 

Bis Ende 2022 wollen die SWE von ihrem jetzigen Sitz in der Fleischmannstraße nach Oberesslingen ins Gewerbegebiet Neckarwiesen umziehen, wo der Neubau am Standort Schwertmühle erstellt wird. Begonnen werden soll mit dem Bau im ersten Quartal des nächsten Jahres. „Es ist gerade in diesen Zeiten wichtig, nach vorne zu blicken und in die Zukunft zu investieren“, betonte der Esslinger Oberbürgermeister und SWE-Aufsichtsratsvorsitzende Jürgen Zieger. Investitionen seien das beste Konjunkturpaket, ergänzte er. Insgesamt werden für das Projekt rund 17,5 Millionen Euro veranschlagt.

Im Westen soll Platz für ein neues Stadtquartier sein

Der SWE-Umzug steht in einem direkten Zusammenhang mit der vorgesehenen Entwicklung der Neuen Weststadt. Diese wandelt sich zurzeit von einer Gewerbebrache hin zu einem urban geprägten Stadtquartier. Mit dem Wegzug der Stadtwerke wird das jetzige Betriebsgelände in einigen Jahren für andere Nutzungen frei, insbesondere da auch die Hochschule in die Weststadt ziehen soll. Unmittelbar westlich des heutigen SWE-Verwaltungsgebäudes kann ein Parkhaus für die Hochschule errichtet werden. „Die Verlagerung der SWE bietet – ganz im Sinne der Innenentwicklung und der Nachverdichtung von innerstädtischen Flächenarealen – die Chance, ein Gesamtkonzept für das Gelände der SWE und des angrenzenden Schlachthofareals anzugehen“, erklärte Esslingens Baubürgermeister Wilfried Wallbrecht. Man wolle ein attraktives Stadtquartier entwickeln, das nachhaltig in die Bebauung der Neuen Weststadt eingebunden sei, fügte er hinzu.

Mit dem Neubau des SWE-Sitzes sollen aber auch die betrieblichen Abläufe verbessert werden. Der SWE-Geschäftsführer Jörg Zou unterstrich, „dass wir mit diesem wichtigen Schritt optimierte Abläufe in Verwaltung, Technik, Services und im Lager realisieren können, die den heutigen Erfordernissen entsprechen“. So werden neben einem modernen Verwaltungsgebäude mit Büros auch ein neuer Trakt für die technischen Bereiche sowie ein Parkhaus gebaut. Die Kunden werden in einem Kundencenter empfangen und beraten. „Wir sind ein moderner und attraktiver Arbeitgeber und können uns in der Zukunft dann auch entsprechend präsentieren“, sagte Zou.

Eingang zum Kundencenter von der Fritz-Müller-Straße aus

Der neue SWE-Standort liegt im Gewerbegebiet Neckarwiesen entlang der Fritz-Müller-Straße und der Lilienthalstraße in Oberesslingen. Auf dem Grundstück werden zwei L-förmige Gebäudeteile entstehen. „Ich freue mich sehr, dass wir mit der i+RB Industrie- & Gewerbebau und den a+r Architekten zwei erfolgreiche Partner an unserer Seite haben, die über ein entsprechendes Know-how verfügen“, zeigte sich der SWE-Geschäftsführer ausgesprochen zufrieden.

Nach den vorliegenden Plänen wird sich der Eingang zum Kundencenter an der Fritz-Müller-Straße befinden, ebenso wie die Zufahrt zum Parkhaus. Das Verwaltungsgebäude orientiert sich hingegen zum Hainbach beziehungsweise zum Neckar hin. Das Betriebsgebäude bildet, zusammen mit dem eingehausten Rohrlager, den Abschluss nach Südosten hin.