Der längste Tunnel der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm ist im Rohbau fertig. Passagiere sollen auf der Neubaustrecke nur noch 31 Minuten statt 54 Minuten zwischen Stuttgart und Ulm brauchen.

Stuttgart/Aichelberg - „Käthchen“ hat ganze Arbeit geleistet: Die Tunnelbohrmaschine hat sich durch den 800 Meter hohen Boßler gebohrt und somit den längsten Tunnel der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm entstehen lassen. Den 8800 Meter langen Rohbau hat die Deutsche Bahn am Freitag am Tunnelportal bei Aichelberg (Kreis Göppingen) mit großem Bahnhof gefeiert. „Das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm bringt einen enormen Attraktivitätsschub für die Schiene als Verkehrsträger der Zukunft“, sagte Bahn-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla.

 

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) betonte: „Die Neubaustrecke bedeutet eine deutliche Verkürzung der Fahrzeit. Das heißt: Ulm und Stuttgart rücken näher zusammen.“ Passagiere sollen auf der Neubaustrecke nur noch 31 Minuten statt 54 Minuten zwischen den beiden Städten brauchen.

Röhren unter der schwäbischen Alb

Mit dem sogenannten Vortrieb der beiden Röhren unter der schwäbischen Alb sind nach Bahn-Auskunft nun rund 47 Kilometer Tunnel oder mehr als drei Viertel der Tunnel auf der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm im Rohbau fertig. Diese gehört zum Bahnprojekt Stuttgart 21 im engeren Sinne. Stuttgart 21 umfasst die Neuordnung des Bahnknotens in der Landeshauptstadt und dessen Anbindung über den Landesflughafen an die Schnellbahnstrecke Wendlingen-Ulm. Von den rund 59 Kilometern Tunnelröhren von Stuttgart 21 sind 40,2 Kilometer und damit mehr als zwei Drittel vorgetrieben - also im Rohbau fertiggestellt.

Die Inbetriebnahme der 3,7 Milliarden Euro teuren Neubaustrecke Ulm-Wendlingen ist auf das Jahr 2022 terminiert. Stuttgart 21 wird nach den Plänen der Bahn erst 2025 eröffnet.