Gerlinde Kretschmann, Gattin des Ministerpräsidenten, hat am Montagvormittag die Röhren getauft. Damit hat der Bau des Albabstiegstunnels von der Albhochfläche hinunter nach Ulm offiziell begonnen. Die Bahn kalkuliert mit Kosten von rund 250 Millionen Euro.

Stadtentwicklung/Infrastruktur : Christian Milankovic (mil)

Dornstadt - Die Bahn hat eine neue Etappe beim Bau der Schnellfahrstrecke Wendlingen-Ulm begonnen. Am späten Montagvormittag taufte Gerlinde Kretschmann, Gattin des Ministerpräsidenten, den Albabstiegstunnel. Die Röhren werden während der Bauzeit nach ihrer Patin den Namen Gerlinde-Tunnel tragen. Auch Volker Kefer, Infrastrukturvorstand der Deutschen Bahn AG, Winfried Hermann, Verkehrsminister des Landes und Ivo Gönner, Oberbürgermeister von Ulm sprachen bei der Veranstaltung.

 

„Dass ich eine Heilige vertreten darf, finde ich sehr ehrenvoll und besonders schön für mich“, sagte die First Lady am Montag in Dornstadt (Alb-Donau-Kreis). Sie wird in Vertretung der Heiligen Barbara, als Schutzpatronin für die Mineure und andere Arbeiter dienen, die den fast sechs Kilometer langen Tunnel im Zuge der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm bauen.

Genau genommen sind es zwei Tunnel, die die Mineure da vom Portal bei Dornstadt (Alb-Donau-Kreis) nach Ulm graben. Denn das Gleis von und nach Stuttgart liegen in separaten Röhren, die alle 500 Meter miteinander verbunden sind. Elf der sogenannten Querschläge entstehen entlang der rund 5,9 Kilometer langen Tunnelstrecke. 95 Höhenmeter verlieren die Züge künftig auf ihrer Fahrt von der Albhochfläche bis kurz vor den Ulmer Hauptbahnhof.

Drittlängster Tunnel an der Neubaustrecke

Eine Arbeitsgemeinschaft unter Federführung der Ed. Züblin AG, Stuttgart, hatte sich den Bauauftrag im Juli vergangenen Jahres gesichert. Mit rund 250 Millionen Euro habe der Vergabepreis unter der Kalkulation gelegen, teilte damals die Bahn mit. An der europaweiten Ausschreibung hatten sich insgesamt acht Bieter beteiligt. Auf der Großbaustelle in Dornstadt in Sichtweite der A 8 sprach am Montag auch Edgar Schömig, Vorstandsmitglied bei Züblin.

An der knapp 60 Kilometer langen Neubaustrecke von Wendlingen nach Ulm entstehen insgesamt neun Tunnel. Der nun begonnene Albabstiegstunnel ist nach dem Boßlertunnel (8806 Meter) und dem Albvorlandtunnel (8176 Meter) der drittlängste an der Strecke, die zusammen mit Stuttgart 21 im Jahr 2021 in Betrieb gehen soll.