Kultur: Adrienne Braun (adr)

Dass zumindest der Auftakt von „St. Josef am Berg“ nicht überzeugt, liegt aber auch an Sebastian Wendelin als Tierdoktor, der etwas farblos daherkommt. Aber es geht auch weiger um diesen neuen Bergdoktor als um seine Frau Svea, die Paula Kalenberg allzu fröhlich und unbeschwert darstellt. Ob gestritten oder gebrüllt wird, ob man sie beschimpft oder beleidigt, sie bleibt ein wahrer Sonnenschein, der strahlend durchs Bergidyll spaziert. Ihr kippt jemand Mist aufs Auto? Sie lächelt es weg und fährt mit ihrem Babybauch auf einem E-Quad davon. Selbst als sich vor ihr ein Bär aufbäumt, sagt sie lachend und mit blitzenden Äuglein „Wahnsinn“. Was auch immer sich der Drehbuchautor Dirk Kämper wird einfallen lassen, man kann sicher sein, dass am Ende immer Svea als Siegerin hervorgehen wird.

 

Am amüsantesten ist die Figur von Sveas Mutter (Anna Stieblich), die der Tochter in die Berge gefolgt ist, wo man ihr als Vegetarierin Braten serviert. Sie jammert „was soll ein gebildeter Mensch hier machen den ganzen Tag?“ Sie übernimmt schließlich die Buchhaltung des Hotels, was dem Patriarchen selbstverständlich alles andere als geheuer ist. „Hast du was zu verstecken?“ – „Ja, sicher!“