Die neue Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Bauhofs versorgt sogar Rasenmäher und Heckenscheren mit Strom. 70 000 Euro wurden für die Anlage investiert.

Fellbach - Passender hätte das Wetter am späten Mittwochvormittag kaum sein können: Nur wenige Schleierwolken schweben am ansonsten blauen Himmel, der Planet sticht, bei 30 Grad brennt die Sonne unbarmherzig hinab auf Fellbach – und die Solarmodule des städtischen Bauhofs arbeiten mit Sicherheit auf Hochtouren, um die maximale Energie in ihren Akkus zu speichern.

 

Ortstermin an der Wilhelm-Maybach-Straße im Osten der Stadt. Auf der nur leicht wackeligen Hebebühne können die Besucher einen Blick werfen aufs Dach des Bauhofs. Dort ist seit dem 18. November 2016 die Photovoltaikanlage in Betrieb. Die Überlegung, dort solche solaren Module zu installieren, gab’s schon länger, berichtet Fellbachs Tiefbauamtsleiter Thomas Stengel. Umgesetzt wurde die Anlage aus finanziellen Gründen allerdings erst, als die Sanierung des Daches unaufschiebbar war – eben im vergangenen Herbst. 70 000 Euro wurden investiert, langfristig sollen die Einnahmen durch die Sonnenenergie die Kosten wieder ausgleichen.

Für die Stadtwerke Fellbach ist das die 23. Photovoltaikanlage

Errichtet wurde die Anlage, die eine nachhaltige Energieproduktion ermöglicht, durch die Stadtwerke Fellbach. Diese haben sie wiederum an den Bauhof, also an die Stadt selbst verpachtet. Für die Stadtwerke ist dies die mittlerweile 23. Photovoltaikanlage. Mit einer Höchstleistung „von 40 kw/peak“, so der Fachbegriff, ist es die drittgrößte Anlage im Stadtgebiet. Zwei mit ähnlichen Dimensionen befinden sich auf den Dächern der Schillerschule und des Gustav-Stresemann-Gymnasiums. „Dies ist eine unserer leistungsstärksten Anlagen und die erste, die wir nicht selber betreiben, sondern verpachten“, erläutert Stadtwerke-Geschäftsführer Gerhard Ammon.

„Wir haben die komplette Dachfläche in Beschlag genommen“, ergänzt Ammon. Bei optimaler Südausrichtung wurden mit den 147 Modulen auf einer Fläche von 240 Quadratmetern in den ersten sechs Monaten, so die Zwischenbilanz, exakt 24 411 Kilowattstunden erzeugt. Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt in Fellbach verbraucht in einem halben Jahr rund 2000 Kilowattstunden.

Der Bauhof verwendet einen Teil des erzeugten Stroms selbst

Die Sonne lädt also in Fellbach und speziell im Bauhof den Akku auf – und das gleich in doppelter Hinsicht. Das Neue ist nämlich, dass der Bauhof einen Teil des erzeugten Stroms selbst verwendet, er fließt in die Eigenversorgung. „Wir haben inzwischen viele elektrisch betriebene Geräte, zum Beispiel Heckenscheren oder Rasenmäher etwa für unsere Friedhöfe, deren Akkus auf diese Weise mit nachhaltigem Strom versorgt werden“, erklärt Thomas Stengel. Allerdings wird nicht die gesamte Menge benötigt – 60 Prozent werden deshalb ins Netz der Stadtwerke eingespeist.