Die Sopranistin Diana Damrau singt Lieder von Franz Liszt in der Staatsgalerie Stuttgart - ein sehr anspruchsvolles Programm in mehreren Sprachen.

Stuttgart - Dieser Tage feiert die Musikwelt den 200. Geburtstag von Franz Liszt. Zu hören sind landauf landab die fingerbrecherisch virtuosen Kompositionen des Ungarn für Klavier. Dass Liszt auch schöne Lieder geschrieben hat, bleibt dabei meist außen vor, wird ignoriert, wird einfach vergessen. Zu den wenigen, die sich um die vokalen Pretiosen von Liszt mit Stimme und Herzblut kümmern, gehört Diana Damrau. Meist sind es ja die Opernfans, die der Sopranistin zu Füßen liegen, in Wien, Salzburg, München, London, Mailand New York, und, und, und. Damraus Spezialität sind die hohen lyrischen Partien. Das ist anstrengend. Erholung und neue Inspiration sucht Diana Damrau nach eigenen Angaben deshalb ganz gerne im Liedgesang. Hier findet sie immer wieder von Neuem kreative Ruheinseln inmitten ihres ungeheuer bewegten, dramatischen Künstlerlebens.

 

Jetzt gastierte sie zusammen mit ihrem Klavierpartner Helmut Deutsch und einem eminent anspruchsvollen Programm in Deutsch, Italienisch, Französisch und Russisch, vertont von Liszt und Rachmaninow in Stuttgart. Die beiden Künstler eröffneten mit ihrer Liedmatinee auch die neue Reihe der „Galeriekonzerte“, veranstaltet von der Internationalen Hugo-Akademie Stuttgart. An sich ist es ja eine schöne Idee, die Liedkunst an diesem Ort der schönen Künste zu präsentieren. Dass der Vortragssaal der Staatsgalerie mit seiner knackigen Sprechakustik jedoch selbst für eine Sängerin vom Format Diana Damraus Herausforderungen, ja Gefahren birgt, war nicht zu überhören. Die Fans der Stimmvirtuosin applaudierten am Ende dennoch vehement, was Diana Damrau mit zwei Zugaben quittierte.