Die Bahn hat einen weiteren Auftrag für ihr Projekt Stuttgart 21 vergeben. Von 2022 an sollen auf den Tunnelstrecken die Fahrstromleitungen installiert werden.

Stuttgart - Die Deutsche Bahn AG hat beim Projekt Stuttgart 21 den Auftrag für den Einbau der Fahrstromversorgung in den Tunnelstrecken vergeben. Mit einem Wert von 37,4 Millionen Euro war es im vierten Quartal 2019 der drittgrößte Auftrag – nach dem Rohbau für die Strecke beim Flughafen und dessen Anschluss an die neue Infrastruktur mit 341 und 80 Millionen Euro.

 

Strommasten an der ICE-Strecke

In die Tunnel sollen Deckenstromschienen eingebaut werden, nach Auskunft der S-21-Projektgesellschaft „eine von verschiedenen Oberleitungsbauarten, die bei der Deutschen Bahn zum Einsatz kommen“. Die Vergabe gilt für den Tiefbahnhof, die Tunnel nach Feuerbach und Bad Cannstatt sowie die nach Ober- und Untertürkheim sowie für einen Teil des Fildertunnels und den Flughafenanschluss an die Schnellfahrstrecke. Zurzeit werde die Ausführungsplanung erstellt, der Einbau in die Tunnel solle von 2022 an erfolgen, so die Auskunft des S-21-Projektbüros. Auf der ICE-Strecke nach Ulm hat die Bahn bereits 2019 mit dem Aufbau der Stromversorgung begonnen. Sie soll dort Mitte 2021 abgeschlossen sein, denn die Strecke Wendlingen–Ulm soll nach bisheriger Planung Ende 2022 in Betrieb gehen. Die Hauptproblemstelle beim Baufortschritt auf der Strecke ist die Filstalbrücke. Im letzten Quartal 2019 lag er unter den Vorgaben. Die Terminsituation bleibe angespannt, berichtete Bahn-Vorstand Ronald Pofalla in der jüngsten Sitzung des S-21-Lenkungskreises. Daher würden „alternative Inbetriebnahmevarianten“ geprüft. Eine davon könnte sein, dass zum Beispiel ein vorerst nur eingleisiger Betrieb auf der Strecke aufgenommen wird. Die Neubaustrecke, die vom Land Baden-Württemberg mit 950 Millionen Euro mit finanziert wird, soll insgesamt 3,7 Milliarden Euro kosten. Bis Ende 2019 hat die Bahn für den Schienenweg Aufträge im Wert von 3,045 Milliarden Euro erteilt.