Mit der neuen VVS-App „Smarte Haltestelle“ lässt sich künftig jedes Smartphone zum persönlichen Abfahrtsplan umfunktionieren. Um die Echtzeitdaten abzurufen, reicht bereits eine Handy-Kamera.

Stuttgart - Früher, als es weder Internet noch Smartphones gab, da blieb den Nutzern des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) nichts anderes übrig, als sich auf die an den Haltestellen ausgehängten Fahrpläne mit den verschiedenen Abfahrtszeiten zu verlassen. Das war gelegentlich nervenaufreibend – da die Dauer von Verspätungen von Bus und Bahn für den Fahrgast an der Haltestelle unabsehbar war.

 

Im Jahr 2020 ist das kaum noch vorstellbar. Dank Echtzeitinformationen sind die Fahrgäste längst überall und jederzeit über die nächsten Bus- und Bahnverbindungen informiert – ganz egal ob am heimischen PC oder im Büro, unterwegs mit dem Smartphone, an der Haltestelle über eine digitale Anzeigetafel oder im Zug über Monitore. Wer Informationen braucht, findet auch welche.

Persönlicher Abfahrtsplan auf dem Smartphone

Nun hat der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) seinen Kunden eine weitere Option zur Abfrage von dynamischen Echtzeitdaten zur Verfügung gestellt: Weil im VVS-Gebiet noch lange nicht alle Haltestellen mit einer digitalen Anzeige ausgestattet sind, kann mit der App „Smarte Haltestellen“ künftig jedes Smartphone zum persönlichen Abfahrtsplan umfunktioniert werden.

Hierfür fotografiert der Fahrgast an der jeweiligen Haltestelle den Namen des Haltestellenschildes oder scannt den QR-Code auf dem ausgehängten Fahrplan. Alternativ lässt sich die Haltestelle aber auch über die Standortsuche des Smartphones auswählen. Anschließend werden die nächsten Abfahrten der Busse oder Stadtbahnen in Echtzeit angezeigt. Zudem werden Informationen über die Haltestellenumgebung ausgespielt.

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„Die App kommt insgesamt gut an, was aus den Rückmeldungen an den Kundenservice hervorgeht“, sagt Volker Torlach, der Leiter der Abteilung Fahrgastinformationen beim VVS, über die Anwendung, die im Rahmen des bundesweiten Sofortprogramms „Saubere Luft“ und des Projektes „Digitale Haltestelle“ von September 2019 bis Februar 2020 entwickelt wurde. Torlach betont aber auch, dass die Resonanz insgesamt jedoch noch nicht so hoch ist, da die App während des Corona-Shutdowns live ging. Auch die Auswertung der ersten Downloadzahlen stehe noch aus und sei erst für Anfang Juni geplant.

Hinsichtlich des Datenschutzes beruhigt Torlach Nutzer der App: „Es werden keinerlei personenbezogenen Daten für die Anwendung benötigt.“ Das heißt, eine Registrierung ist nicht erforderlich, nicht einmal der Standort muss zwingend geteilt werden. „Lediglich bei nicht eindeutigen Haltestellennamen kann es hilfreich sein, die Ortung ergänzend hinzuziehen“, sagt Torlach.

Dankbar für Feedback

Ansonsten sei er für jedes Feedback dankbar, um die App Stück für Stück weiterzuentwickeln. „Wenn der Nutzer möchte, kann er zustimmen, dass der VVS seine Klickwege innerhalb der App anonym aufzeichnet. Diese Informationen werden ausschließlich für die Anpassung und Weiterentwicklung der App benutzt“, erklärt Torlach.

Die Pünktlichkeitsdaten der Smartphone-Anwendung basieren auf Prognosen und stammen aus der Echtzeitdatendrehscheibe des VVS, in die alle Verkehrsunternehmen des VVS zuliefern. Die Daten entsprechen somit Eins zu Eins den Echtzeitdaten, die in allen anderen VVS-Ausgabemedien wie Webseite, App oder auch den dynamischen Haltestellenanzeigern verwendet werden.