Im Stuttgarter Neckarhafen wächst kaum ein Baum oder Strauch. Der Gemeinderat will, dass sich das ändert.

Stuttgart - Das riesige Gelände des Neckarhafens mit seinen Lagerhallen, Containerstellflächen und teils offenem Gelände für Schüttgüter und Recyclingfirmen soll künftig bei Neu- und Erweiterungsbauten auch grüne Flächen erhalten. Sie werden dann in der Regel auf dem Dach liegen. Der Umwelt- und Technikausschuss des Gemeinderates hat dazu am Dienstag einstimmig beschlossen, einen Bebauungsplan aufzustellen.

 

Er soll Dach- und Fassadenbegrünungen und Baumpflanzungen auf Parkplatzflächen regeln. Bisher schreiben nur einige der vorhandenen Bebauungspläne im Hafengebiet Pflanzverpflichtungen vor. Beim Bau des Neckarhafensin den 50er und 60er Jahren waren Umweltbelange kein großes Thema, die Flächen wurden daher stark versiegelt, mit Nachteilen für den Naturhaushalt und das Klima. Die Möglichkeiten, den Mangel auszugleichen, seien begrenzt, schreibt die Stadtverwaltung in der Beschlussvorlage für den neuen Bebauungsplan. Die Dachbegrünung soll auch den Aufbau von Solarkollektoren ermöglichen. Das Gründach verbessere durch die Speicherung von Regenwasser das Kleinklima, die Schalldämmung, biete Lebensraum für Kleinlebewesen und gestalte die Dächer, die von den Hängen aus als Fassade wahrgenommen werden.