Bock auf einen neuen Club? Das Kowalski eröffnet am Samstag und sieht schon ganz schön schick aus. Wir haben uns dort mal umgeschaut.

Stuttgart- Bumsfallera, hier hat sich aber einiges getan in den letzten zwei Monaten. Bereits Mitte Juni war das Stadtkind mal vor Ort, in dem, wie damals beschriebenen, „verkorksten Bürogebäude“ neben der einstigen Bahndirektion in der Kriegsbergstraße 28. Im EG eines ehemaligen Physiotherapiezentrums war bei unserem ersten Besuch noch Großbaustelle und es sah im Vergleich zu heute ziemlich wüst aus. Jetzt muss quasi nur noch einmal durchgewischt werden und der neue Club Kowalski glänzt für die Eröffnung am kommenden Samstag, 18. August. Bereits am Freitag steigt die Gay-Party „Circus Circus“, so zum Warmlaufen für das Team.

 

Die beiden frischgebackenen Clubbetreiber Mladen Behtan und Sasa Mijailovic, den man auch in der lokalen House-Szene als DJ Sascha M. kennt, haben fast im Alleingang einen edlen Laden mit zwei Floors und zwei Außenbereichen hingestellt. Der Grundton ist Anthrazit, das Grundmaterial ist Holz, sehr schön die schmalen Bäume zwischen Lounge und Club. Die Wände ziehren fabelartig wirkende Streetart-Collagen oder Geweihe. Dschungel-Wald-Chic wohin man blickt, bis in die Toilette hinein. Allein der Spruch über dem Eingang „Du musst dein Ändern leben“ ist unschlagbar und löst große Sympathiegefühle

Ein neues Zuhause für elektronische Musik

Immerhin hat man einen Mietvertrag bis 2016, da muss man sich schon Mühe geben und mehr tun als nur eine Anlage in einen Raum stellen und dazu zwei Kühlschränke aufstellen und ein paar Bretter zu einer Bar zusammennageln. Impro-Disco geht da nicht, das Kowalski muss eine ganze Weile gut aussehen. Und nur wenn man gut aussieht, gerade an einer etwas wenig befahrenen Nightlife-Ecke, hat man Chancen, das Publikum für sich zu gewinnen. Die Chancen stehen in diesem Spot nun definitiv gut. Der kommende Samstag ist sowieso geritzt: Zwar soll man weder Openings noch Facebook überbewerten, aber über 750 Zusagen zeigen in eine deutliche Richtung.

Das Level gilt es natürlich zu halten, denn der Laden ist nicht der Kleinste. Im September will man die Gäste mit Bookings wie Timo Maas, Alle Farben oder Daniel Stefanik anlocken und hofft allgemein, dass die Stuttgarter Lust auf elektronische Tanzmusik haben, denn die wird von Donnerstag (nur die Lounge geöffnet) bis Samstag ausschließlich den Ton angeben. Dabei liegt der Schwerpunkt auf facettenreichen House und weniger auf der harten Techno-Schiene oder der Guetta-Theo-Nummer. Gerade in den letzten Jahren fristet die Musik im Kessel ein Schattendasein unter der großen HipHop-Eiche. Zeit, dass sie mal wieder etwas mehr an die Sonne kommt.